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Église abbatiale Saint-Léger (Abbaye de Murbach)

Allgemeine Informationen

Baubeginn: 12. Jahrhundert
Fertigstellung: 1216
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Rippengewölbe
Funktion / Nutzung: Kirche
Baustoff: Mauerwerksbauwerk
Baustil: Romanisch
Gotisch

Preise und Auszeichnungen

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 47° 55' 23.92" N    7° 9' 28.53" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Innenlänge 20 m
Breite im Gebäude 10 m
Hauptschiff Breite 10 m
Höhe bis zur Gewölbespitze 6 m

Chronologie

1982 — 1986

Restaurierung der Abtei.

Auszug aus der Wikipedia

Kloster Murbach war eine ehemals berühmte Benediktinerabtei im südlichen Elsass in einem Tal am Fuß des Großen Belchen (französisch Grand Ballon) in den Vogesen. Murbach liegt im Département Haut-Rhin, im Osten Frankreichs.

Die Abtei in der Gemeinde Murbach, nahe der elsässischen Gemeinde Guebwiller (dt. Gebweiler), wurde 727 durch den heiligen Pirminius gegründet. Ihr Gebiet umfasste ehemals drei Städte und 30 Dörfer. Die Gebäude, darunter die Klosterkirche, eines der frühesten gewölbten romanischen Bauwerke, wurden 1789 von aufständischen Bauern verwüstet, die Abtei danach aufgehoben.

Von der romanischen Abteikirche, der St.-Leodegar-Kirche, ist nur noch das Querschiff mit seinen beiden Türmen sowie der Ostteil mit seinem gerade abschließenden Chor erhalten. Wo früher das Langhaus stand, befindet sich heute ein Friedhof.

Geschichte

Stifter der Abtei war Graf Eberhard, Bruder des Herzogs Liutfrid, vom Stamme der Etichonen. Er betraute 727 Bischof Pirmin vom Kloster Reichenau im Bodensee mit dem Aufbau einer Klostergemeinschaft. Pirmin nannte das Kloster 'Vivarius Peregrinorum' (lat. Hort der Wandermönche).

Nach der uns von den Chronisten der Murbacher Annalen überlieferten Gründungslegende ließen sich die ersten schottischen Mönche bei der Ortschaft Bergholtz – Zell nieder, da sie dort aber nicht die nötige Stille fanden, gingen sie weiter oben ins Tal hinein, und zwar oberhalb Buhl, am Eingang des Tälchens von Murbach, an der Stelle der Weihermatt. Diese Stätte hieß damals Vivarium Peregrinorum (Pilgerweiher). Der Begriff ist möglicherweise aus dem Kontext mit den Schriften Cassiodors zu sehen, der im 6. Jahrhundert das namensgleiche Monasterium Vivariense in Italien gegründet hatte. Gleichsam als wollte er uns dies bestätigen zählt der Murbacher Bibliothekskatalog einige Bücher des Cassiodor auf.

Graf Eberhard stattete das Kloster reich aus und verlieh ihm umfangreiche Privilegien, darunter die freie Wahl des Abtes. Das Kloster musste sich regelmäßig auf seine Privilegien verpflichten lassen; es war unmittelbar dem Papst und dem Kaiser – nach 1680 dem französischen König – unterstellt. Murbach wurde unter die Schirmherrschaft des heiligen Leodegar (frz. Saint Léger) gestellt, der im 7. Jahrhundert in Burgund ebenfalls die Benediktinerregel eingeführt hatte. Das Kloster spielte eine wichtige politische Rolle; so ernannte sich Karl der Große in den Jahren 782 bis 783 selbst zum weltlichen Abt des Klosters (Pastor Murbacencis). Um das Jahr 850 war Murbach eines der geistigen Zentren am Oberrhein, die Bibliothek umfasste damals rund 340 theologische, grammatische und geschichtliche Werke. Wie aus St. Gallen, Reichenau oder Lorsch, so ist auch aus diesem Kloster ein umfangreicher Bibliothekskatalog des 9. Jahrhunderts überliefert worden, wenn auch nicht im Original. Der Murbacher Bibliothekskatalog aus dem 9. Jahrhundert ist nur in einer Abschrift, datiert aus dem Jahre 1464, überliefert. Diese Abschrift befindet sich heute in Colmar.

Gleichzeitig vermehrten sich die weltlichen Güter der Abtei, dank vieler Schenkungen. Murbach besaß Liegenschaften und Rechte in ungefähr 350 Ortschaften. Die meisten befanden sich im Elsass, in den Bistümern Straßburg und Basel. Hinzu kamen Liegenschaften auf dem rechten Rheinufer und sogar im Schwarzwald. Beispielsweise schenkten im Jahr 805 die alemannischen Edlen Egilmar, Focholt, Wanbrecht und Nothicho ihren Grundbesitz und eine Kirche im heutigen Grißheim (villa Cressheim in pago Brisachgaginse) an das Kloster. Darüber hinaus erwarb die Abtei das Gebiet von Luzern in der Schweiz. Das Kloster besaß außerdem auch eine ganze Reihe von Gütern in der Pfalz, in der Gegend von Worms und Mainz.

Diese erste Blütezeit endete im Jahr 936 mit dem Einfall der Ungarn in das Elsass. Bis zum 13. Jahrhundert erholte sich das Kloster und spielte wieder eine wichtige Rolle in der elsässischen und oberrheinischen Geschichte. 1178 wurde von Murbach aus die Stadt Luzern gegründet.

Das Kloster Murbach spielte eine maßgebende Rolle für das aufstrebende Geschlecht der Habsburger, nicht zuletzt hatten diese als Vögte von Murbach umfangreiche Lehen vom Stift erhalten. Dazu zählten die Vogtei über das Kloster Luzern, die im Aargau gelegenen Höfe in Pratteln, Augst, Möhlin, Schupfart, Wittnau und Gipf sowie die im Breisgau gelegenen murbachischen Güter darunter, die Höfe in Bellingen, Bamlach, Schopfheim sowie die Burg Rötteln.

Im 14. Jahrhundert verlor das Kloster nach und nach an Einfluss. 1543 vereinigte Papst Paul III. Murbach mit der Klosterzelle in Lure (Haute-Saône), damals noch Lüders (bzw. Luders) genannt. 1544 erhielt die Abtei durch Kaiser Karl V. das Münzrecht für das auf ihrer Besitzung gewonnene Silber, die Münzstätte war in Guebwiller (Gebweiler). 1548 verlieh Kaiser Ferdinand I. der Abtei den Rang einer Fürstabtei mit Sitz und Stimme im Reichstag. Von 1680 bis 1789 geriet das Kloster in die Spannungen zwischen dem französischen König und dem Kaiserreich. Der Fürstabt Kasimir Friedrich von Rathsamhausen (Léger von Rathsamhausen) gab um das Jahr 1759 die Benediktinerregel auf und wandelte das Kloster in ein adliges Ritterstift um. Er verlegte den Hauptsitz der Abtei nach Guebwiller. 1789 beendeten die Französische Revolution und aufständische Bauern vier Jahre nach dem Tod von Rathsamhausen die Geschichte der Abtei.

Wappen des Klosters Murbach

Das Wappen zeigt einen springenden Schwarzen Hund auf weißem Schild und Mitra als Helmzier. Vom Wappen sagt 1525 der Dichter Lienhart Ott:

„Die Stift Muorbach het einen schwarzen Hund Der het schon vil gebissen“

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Kloster Murbach" und überarbeitet am 16. Februar 2022 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Legin, P. (1980): L'abbaye de Murbach en Haute-Alsace. SAEP.
  • Will, Robert (1970): Alsace romane. 1. Ausgabe, Editions Zodiaque, Saint-Léger-Vauban (Frankreich).
  • Haug, Hans / Will, Robert (1982): Alsace romane. 2. Ausgabe, Editions Zodiaque, Saint-Léger-Vauban (Frankreich), S. 121-140.
  • Will, Robert (1978): Eglise de Murbach. Vorgetragen bei: Congrès archéologique de France, 136ème session, Haute-Alsace, 1978, S. 198-211.
  • Deshoulières, François (1920): Murbach. Eglise. Vorgetragen bei: Congrès archéologique de France, 83éme session, Metz, Strasbourg & Colmar, S. 439-447.
Weitere Veröffentlichungen...
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20012062
  • Veröffentlicht am:
    13.05.2004
  • Geändert am:
    24.06.2022
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