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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Syratalviadukt; Syratalbrücke; Friedrich-August-Brücke; Friedrich-Ebert-Brücke
Baubeginn: 1903
Fertigstellung: 24. August 1905
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Gewölbebrücke
Funktion / Nutzung: Straßenbrücke
Baustoff: Mauerwerksbrücke

Lage / Ort

Lage: , , ,
Überquert:
  • Syrabach
Koordinaten: 50° 29' 56.06" N    12° 7' 35.50" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Bau
Gesamtbreite 17.00 m
Bogen Breite 16.00 m
Bogenstützweite 90.00 m
Bogendicke 1.50 - 4.00 m
Fahrbahntafel Fahrbahnbreite (gesamt) 11 m
Gehwegbreite 2 x 3 m
Sanierung / Instandsetzung
Brückenfläche 2 460 m²
Fahrbahntafel Überbaubreite 18.00 m

Massen

Bau
Naturstein 14 360 m³

Kosten

Baukosten Mark 487 000

Baustoffe

Fahrbahntafel Stein
Bogen Stein

Chronologie

1886

Erste Debatten im Stadtradt über die Notwendigkeit und die Standtortfrage eine Brücke über das Syratal.

1891

Erstellung eines Bebauungsplanes.

1894

Der Bebauungsplan wird vom Ministerium des Innern in Dresden festgeschrieben.

1901

Beschränkte Ausschreibung. Es gehen 23 Entwürfe ein, darunter 6 Eisenkonstruktionen und 16 Beton- oder Stahlbetonbauten. Ausgewählt wird ein Entwurf der Firma C. Liebold & Co., der eine Massivbrücke vorsieht nach der Bruchstein-Zementmörtel-Baumethode (System Liebold) mit drei Bögen à 35, 52 und 35 Metern Spannweite. Die Stadt nimmt dieses Angebot an, da der Preis gegenüber einer Eisenkonstruktion gleich ist, die Unterhaltungskosten jedoch geringer. Die Entwürfe mit Stahlbetonkonstruktionen betrachtet der Stadtrat jedoch skeptisch.

1902

Wegen schlechter Gründungsverhältnisse und in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung unterbreitet die Firma C. Liebold & Co. ein weiteres Nebenangebot, das bei nur 19 000 Mark Mehrkosten das Syratal mit einem einzigen Bogen von 90 Metern überspannt. Der Auftrag wird schließlich aufgrund dieses Vorschlages angenommen unter anderem auch, weil die Brücke der weltgrößte Natursteinbogen würde.

26. März 1903

Baubeginn

21. August 1903
— 8. November 1903

Aufmauerung des Bogens

1. Juli 1904

Das Lehrgerüst wird unter dem Bogen herausgenommen.

24. August 1905

Verkehrsübergabe in Gegenwart des Königs Friedrich August III.

1913

Die Fahrbahn und die Fußwege werden auf 40 Metern Länge um 16 cm angehoben. Gleichzeitig werden die Geländer mit einem Übersteigschutz versehen, da die Anzahl der Selbstmörder sehr groß ist.

1923

Das Bogenmauerwerk wird verpresst und der Putz der Bogenleibung durch Spritzputz erneuert.

1933 — 1934

Die Überschüttung im mittleren Teil des Bogens wird ausgebaut und der Bogen neu abgedichtet und mit Bimsbeton neu aufgefüllt. Über den Widerlagern wird eine dichtungstragende Stahlbetonplatte eingebaut. Der mittlere Bogenbereich wird mit Zementmörtelinjektionen verstärkt und das Entwässerungssystem neu geordnet.

1938

Zusätzliche Fugen werden in die Stirnwände zwischen Bogenmittelteil und Widerlager eingeschnitten.

Mai 1945

Die Brücke wird kurz vor Kriegsende von Sprengbomben getroffen, die im Scheitel etwa 40% des Querschnittes sowie die südöstliche Flügelmauer zerstören. Die Brücke stürzt jedoch nicht ein. Ein Mitarbeiter des Tiefbauamtes Plauen bemerkt: "Trotz fehlender baupolizeilicher Genehmigung hält sie doch!"

7. August 1945

Umbenennung in Friedrich-Ebert-Brücke.

1946 — 1949

Wiederaufbau der beschädigten Teile durch Einfügen einer Stahlbetonplombe in den Scheitel mit einer Breite von 8 Metern und einer Länge von 24 Metern. Die Plombe wird unter Vorspannung eingesetzt, es dauert jedoch 2 Jahre, um die entsprechenden Pressen zu beschaffen.

Vom 24.11. bis 29. 11. des Jahres 1948 wird das Gewölbe mit 2600 Tonnen Pressenkraft expandiert. Die Längsverformung beträgt 12.5 mm. Die Restlücke wird mit einer WIB-Konstruktion geschlossen.

22. Dezember 1949

Wiederaufnahme des Strassenverkehrs auf der Brücke nach der Wiederherstellung. Wegen des Bombenschadens wird von einer Nutzung durch die Strassenbahn jedoch abgesehen.

1973

In Friedensbrücke umbenannt

1991

Die Pflasterfahrbahn wird durch einen Bitumenbelag ersetzt..

1994

Die Brücke wird unter Denkmalschutz gestellt.

1994 — 1995

Instandsetzung der Brüstungen, Geländer und Gehwegbeläge.

September 1996

Im Rahmen einer Bauwerksprüfung wird eine Probebelastung mit drei vierachsigen LKW durchgeführt. Die Gesamtmasse beträgt 100 Tonnen. Die Auswertung wird für die Planung der Instandsetzung genutzt. Unter anderem wird festgestellt, dass es keine durchgängig funktionierende Brückenentwässerung gibt. Seit 1905 war die Bauwerksabdichtung auch zu keiner Zeit voll funktionstüchtig.

23. April 2001
— 15. Dezember 2001

1. Bauabschnitt der Instandsetzung: Die Brücke wird für den Verkehr komplett gesperrt, lediglich ein 1.70 Meter breiter, behindertengerechter Gehweg wird während dieser Zeit immer aufrecht erhalten. Folgende Arbeiten werden ausgeführt:

  • Einbau einer dichtungstragenden Stahlbetonplatte für die Fahrbahn auf der gesamten Länge der Brücke,
  • Abdichtung dieser Platte an beiden Enden mit einer überschnittenen Bohrpfahlwand,
  • Abdichtung der Fahrbahnplatte,
  • Anordnung eines neuen Entwässerungssystems und Veränderung der Gradiente an den Enden,
  • Vergrößerung der Fahrbahnbreite mit Hilfe neuer Stahlbetonkappen und Granitborden,
  • Erneuerung der Geländer und der Übersteigsicherung,
  • Anpassung der Straßenanschlüße an die veränderte Gradiente und Fahrbahnbreite,
  • Ausbruch von Kriechgängen von den Spargewölben aus zu den Spandrillgewölben.

9. September 2002
— 4. Juni 2003

2. Bauabschnitt der Instandsetzung. Dabei werden hauptsächlich Reinigung- und Reparaturarbeiten am Mauerwerk durchgeführt, der Betonsatzmörtel vorbereitet und die Treppenanlage und andere Bauteile instandgesetzt oder ersetzt.

September 2003
— April 2004

3. Bauabschnitt der Instandsetzung. Die Gewölbeunterseite wird dabei torkretiert, die Betonplombe instandgesetzt und die Stützwand am südwestlichen Ende ersetzt.

Bemerkungen

Die Baukosten beim ursprünglichen Bauwerk beliefen sich auf 487 000 für den eigentlichen Bau sowei 250 000 Mark für den Grundstückserwerb für eine Gesamtsumme von 737 000 Mark.

Beim Bau wurden 60% ortsnaher Naturstein (Theumaer und Tirpersdorfer Bruchschiefer) und 40% Zementmörtel verwendet.

Zwischen Herausnahme des Lehrgerüstes und Verkehrsfreigabe hatte sich der Bogenscheitel bereits um 16.4 cm gesenkt. Bis Ende 1905 senkte er sich um weitere 5.2 cm und 1997 betrug die Gesamtsenkung schon 44 cm. Im Schnitt waren es 2 mm pro Jahr seit 1905. Verschiedene Maßnahmen wie Zementverpressung, Erneuerung von Brückenabdichtungen und Einscheiden von Fugen waren grundsätzlich erfolglos, führten gar zu kurzzeitigen Verstärkungen der Setzungen.

Beteiligte

Bau (1903-1905)
Bauausführung
Sanierung / Instandsetzung (2001-2004)
Bauherr
Auftraggeber
Entwurf
Tragwerksplanung
Statische Prüfung
Bauausführung
Bauausführung in ARGE

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20001703
  • Veröffentlicht am:
    10.08.2001
  • Geändert am:
    23.01.2018
Structurae kooperiert mit
International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE)
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