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Allgemeine Informationen

Fertigstellung: August 2015
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Grundschule
Kindergarten

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: 1 bis chemin des petits cailloux
Koordinaten: 48° 54' 34.21" N    2° 21' 20.43" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Bruttogeschossfläche (BGF) 4 800 m²

Kosten

Baukosten Euro 12 000 000

Kita und Grundschule in Einem in Saint-Denis, Frankreich

Die Schule « Niki de Saint-Phalle – Petits Cailloux » beherbergt eine Kindertagesstätte mit acht Gruppenräumen und eine Grundschule mit zehn Klassenzimmern, sowie Cafeteria und Pausenraum. Das Gebäude besteht aus drei Geschossen und einen Keller mit Haustechnikraum. Um die Zugänge und Verbindungen der verschiedenen Einheiten zu gewährleisten, wurde die Fläche in sechs Bereiche unterteilt: drei Außenbereiche mit dem Eingang und getrennten Spielplätzen für Kita und Grundschule, sowie drei Innenbereiche, der Kita, der Grundschule und der Cafeteria mit Pausen- und Freizeiträumlichkeiten. Diese Einteilung führte zu einem kleeblattförmigen Gebäude, welches neben konvergenten und raumsparenden Korridoren eine sehr gute Verbindung zwischen Drinnen und Draußen bietet: viele Sichtachsen, Zugänge und sehr intuitive Wegführung.

Architektonisches Konzept

Im Inneren des Gebäudes, wurden die Innenräume in Bezug auf die unterschiedlichen Lehrphilosophien in Kita und Grundschule völlig unterschiedlich gestaltet, so wie die beiden Hälften eines Gehirnes. Wie beim Menschen, wo die Gehirnhälften zwar symmetrisch aber nicht identisch und übernehmen unterschiedliche Funktionen, ist das Gebäude nur in der äußeren Erscheinung symmetrisch. So wie die Kinder, die das Gebäude zum ersten Mal noch in Windeln betreten und nach einigen Jahren mit der Fähigkeit zu Lesen und Wissen in Arithmetik, Wissenschaften und Geografie wieder verlassen, so groß ist der Unterschied zwischen den beiden Hälften der schulischen Ausbildung, die im Gebäude stattfinden.

Die Gruppenzimmer der Kita sind systematisch in drei kreisrunde Räume eingeteilt, mit unterschiedlichen Durchmessern und Deckenhöhen. Die Klassenräume der Grundschule sind quadratisch, wovon eine Seite immer vollständig gläsern ist. Die Porenräume zwischen den Kreisen dienen als Abstellkammern, sodass die Fläche innerhalb der eigentlichen Räumlichkeiten voll genutzt werden kann.

Der Mehrzweckraum der Kita ist ebenfalls kreisförmig mit einer Decke in Form einer Halbkugel, während der analoge Raum in der Grundschule auf quadratischem Grundriss ein pyramidenförmiges Volumen bildet. Diese beiden großen Räume grenzen jeweils an die Spielhöfe und sind großzügig mit Oberlichtern beleuchtet. Da sie auch zu den Korridoren hin offen sind, tragen sie auch dort zur natürlichen Beleuchtung bei und vereinfachen die Orientierung im Gebäude mit ihren transparenten Grenzen zwischen Drinnen und Draußen.

Organisation und Begehung

Eine der Prioritäten des Architekten Paul Le Quernec war die Räumlichkeiten für einfache Begehbarkeit und Orientierung zu gestalten. Im Eingangsbereich erlaubt der kleeblattförmige Grundriss direkte Sichtachsen zu den beiden Spielhöfen. In dieser Halle konvergieren die Zugänge zur Kita auf der rechten Seite, der Grundschule auf der linken und dem Freizeitbereich in der Hauptachse dazwischen in einem großzügigen Treppenhaus, das sich um den Aufzugschacht windet. Die Eingangshalle durchsticht die gesamte Höhe des Gebäudes und ist von oben lichtdurchflutet. Zwei in diesem Raum aufgehängte Kugeln unterbrechen den Lichtkörper: die Kugeln sind als Leseräume mit den jeweiligen Bibliotheken der Kita und Grundschule verbunden. Paul Le Quernec wollte damit ein Statement und “Das Buch” ins Epizentrum setzen: Die Aufhängung in der Leere suggeriert die Erhöhung durch Wissen.

Außenschale

Aufgrund der Proportionen des Gebäudes, stellte die Behandlung der Fassade eine Herausforderung dar. Um Monotonie und eine starre Fassade zu vermeiden, entschied sich der Architekt für ein Verkleidungssystem aus Holzleisten, die mit der Veränderung des Blickwinkels beim Umgang um das Gebäude auch visuell anders erscheinen: die Innenseite der Leisten ist orange eingefärbt, die Außenseite apfelgrün, während die Front in rohem Holz verbleibt. Dadurch ist die Frontansicht des Gebäudes völlig neutral, wobei diese Neutralität schwindet, je schräger der Blickwinkel wird. Die Hauptfassade erscheint grün beim Betreten des Gebäudes und orange, wenn man es verlässt. Dieser Effekt ist eine Einführung in optische Täuschungen, die von großem pädagogischem Wert sind. Bei jeder Entscheidung bei diesem Projekt wurde die psychomotorische Entwicklung von Kindern berücksichtigt.

Beteiligte

Bauherr
Architektur
Tragwerksplanung
Bauausführung
Thermal- und Flussanalyse

Relevante Webseiten

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  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20067683
  • Veröffentlicht am:
    09.09.2015
  • Geändert am:
    26.02.2019
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International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE)
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