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Allgemeine Informationen

Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kirche
Baustoff: Mauerwerksbauwerk
Baustil: Neugotisch
Gotisch

Preise und Auszeichnungen

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 49° 24' 33.56" N    8° 42' 21.91" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die Peterskirche ist die älteste Kirche der Heidelberger Altstadt. Seit dem Spätmittelalter diente sie vielfach als Universitätskapelle der Universität Heidelberg. Universitätskirche ist sie seit 1896.

Geschichte

Die Peterskirche wurde schon im 12. Jahrhundert errichtet. Somit ist sie sogar älter als Heidelberg selbst. Urkundlich kann man sie erstmals 1196 erschließen. Gestiftet wurde die Peterskirche vom Bistum Worms, als sich das Gebiet, auf dem sich Heidelberg befindet, noch in dessen Besitz befand. Der Name der Kirche weist bereits auf ihre Verbindung mit dem Wormser Dom hin, der unter dem Patrozinium des heiligen Petrus steht. 1225 wurde das Gebiet dann dem Pfalzgrafen zum Lehen gegeben, und Heidelberg wurde gegründet.

Seit 1400 gehörte die Heidelberger Peterskirche, zusammen mit den Pfarreien St. Laurentius in Altdorf bei Nürnberg und St. Jakob in Lauda zu den drei Eigenpfarreien der Universität Heidelberg, welche den zuständigen Diözesanbischöfen entzogen waren und unmittelbar dem Papst unterstanden. Die Verwaltung dieser Pfarreien übertrug der Heilige Stuhl dem Neustadter Stiftsdekan Heilmann von Wattenheim († 1411), der quasi damit in den Rang eines päpstlichen Archidiakons aufstieg. Das Universitätspatronat über die drei Kirchen blieb bis zur Einführung der Reformation bestehen, dann wurde das Gotteshaus protestantisch. Nach Einnahme Heidelbergs durch Kurfürst Maximilian I. von Bayern amtierte hier zwischen 1624 und 1630 der Dominikaner Johann Andreas Coppenstein († 1638) als katholischer Pfarrer. Er war ein bekannter theologischer Schriftsteller und sollte dort den Katholizismus reorganisieren.

Nutzung

Die Peterskirche war Pfarrkirche der Stadt Heidelberg bis zum Bau der größeren Heiliggeistkirche im 14. Jahrhundert. Sie steht im Eigentum der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau. Der Peterskirche ist keine Pfarrgemeinde zugeordnet, sondern sie wird gemäß dem Vertrag von 1896 der Universität Heidelberg als Gotteshaus überlassen.

Zahlreiche Professoren wurden in der Kirche bestattet, so auch Marsilius von Inghen, der Gründungsrektor der Universität Heidelberg. Sein Grab ist heute nicht mehr erhalten, allerdings wurde 2011 zum 625. Jubiläum der Universität eine Gedenktafel für Marsilius in der seitlichen Universitätskapelle angebracht. An den Innen- und Außenwänden der Kirche befinden sich insgesamt rund 150 Epitaphien von Universitätsprofessoren und kurfürstlichen Hofleuten. Eine Ehrentafel in der südlichen Seitenkapelle erinnert an die Dichterin und Humanistin Olympia Fulvia Morata. Der zum Teil erhaltene Kirchhof war der damals außerhalb der Stadtmauer gelegene Hauptfriedhof für das Burgviertel und die Stadt. An der südöstlichen Außenseite befindet sich die Gedenktafel der Universität für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Dort ist auch der Grabstein des Schweizer Textilunternehmers Hans Jacob Rieter erhalten, der 1811 bei einem Raubüberfall der Hölzerlips-Band zu Tode geprügelt wurde.

Neben zahlreichen Konzerten werden in ihr heute an Sonn- und Feiertagen die evangelischen Universitätsgottesdienste gefeiert. Liturgie und Predigtdienst übernehmen die Angehörigen der Heidelberger Theologischen Fakultät und die Pfarrer der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) Heidelberg. Die Verantwortung für die Universitätsgottesdienste hat der vom Predigerkonvent, dem alle ordinierten Mitglieder der Theologischen Fakultät angehören, gewählte Universitätsprediger in Zusammenarbeit mit dem von der Gemeinde gewählten Kapitel (Kirchenvorstand). Die Peterskirche ist ebenso Veranstaltungsort für Podiumsdiskussionen („Peterskirchendialog“ – 2011 mit Präses Nikolaus Schneider, 2012 mit Günther Beckstein und Konstantin von Notz, 2013 mit Wolfgang Huber und Volker Beck, 2014 mit Franz Müntefering 2015 mit Ralf Kabelka und Gisela Matthiae, 2016 Olav Fyske Tveit, Jochen Cornelius-Bundschuh, Johanna Rahner, 2017 mit Martin Dutzmann, Peter Scheben, Klaus-Dieter Ordemann und Kiflemariam Gebrewold) oder die „Akademische Mittagspause“, in der während des Sommersemesters montags bis freitags allgemeinverständliche wissenschaftliche Kurzvorträge gehalten werden (2011 über die Astronomie, 2012 über Südasien, 2013 über Literatur, 2014 über Medizin, 2015 über Schrift und Textkulturen, 2016 über Mathematik, 2017 Wort und Musik zum Reformationsjubiläum 2018 über Biowissenschaften).

Die Kirche ist von April bis Oktober auch werktags geöffnet (Montag bis Freitag zwischen 11:00 Uhr und 17:00 Uhr, Sonnabend zwischen 11:00 Uhr und 13:45 Uhr).

Orgel

Die Orgel der Peterskirche wurde 1984 von der Orgelbaufirma Johannes Klais (Bonn) erbaut. Das Instrument hat 34 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.

Baumaßnahmen und künstlerische Gestaltung

Wie die Peterskirche in ihrem ursprünglichen Bauzustand aussah, ist nicht bekannt. 1485–1496 wurde sie im spätgotischen Stil neu gebaut und stark erweitert. Den Grundstein zum Neubau legte am 16. März 1485 Alexander Bellendörfer († 1512), Kanzler und Protonotar der Kurpfalz, dessen Epitaph auch dort erhalten ist. Während von den spätromanischen und hochgotischen Vorgängerbauten Befunde weitgehend fehlen, entspricht der spätgotische Bau in seinen Ausmaßen (Umfassungsmauern von Chor und Langhaus) im Wesentlichen der heutigen Kirche. 1496 wurden an das Langhaus je zwei Kapellen an der Nord- und Südseite angefügt. Die Sakristei an der Südseite wurde etwas später gebaut.

Nach der Stadtzerstörung von 1689/1693 war die Peterskirche eine ausgebrannte Ruine mit Turmstumpf. Der Innenraum wurde dank einer neuen Raumkonzeption in eine barocke Quersaalkirche verwandelt. Nach der Badischen Union der lutherischen und reformierten Kirche (1821) verlor die Peterskirche an Bedeutung.

Von 1864 bis 1870 wurde sie dank der Unterstützung der Universität und mit den Geldmitteln, die die Kirche aus dem Verkauf von Gelände für den Bau der Odenwald-Eisenbahn (1859/60) erhalten hatte, unter der Leitung von Ludwig Franck-Marperger großzügig in eine dreischiffige Hallenkirche im damals herrschenden neugotischen Stil umgebaut. Im mittelalterlichen Zustand sind seitdem nur noch der Chor, die alte Sakristei und die Universitätskapelle. 1883, dem 400. Geburtstag von Martin Luther, wurde an der Ostseite der Kirche zu seinen Ehren die Luthereiche gepflanzt. Zum Universitätsjubiläum 1884 wurde der Kirchturm dem des Freiburger Münsters angepasst. Um die filigrane Turmspitze vor schädlichen Witterungseinflüssen zu schützen, wurde sie in der jüngeren Vergangenheit allerdings hinter einem Kupferdach verborgen.

2004/2005 erfolgte eine aufwändige Innenrenovation, infolgedessen auch neue Prinzipalstücke (Altar, Lesepult, Taufbecken, Osterkerzenständer) und ein freistehendes Kreuz im Chorraum, die der Künstler Matthias Eder aus COR-TEN-Stahl geschaffen hat, in Gebrauch genommen wurden. Im Juli 2006 wurden vier neue Kirchenfenster des bedeutenden Glaskünstlers Johannes Schreiter eingebaut. Drei Fenster befinden sich in der südlichen Seitenkapelle, der „Universitätskapelle“, und thematisieren „Begegnung“, „Auferstehung“ und „Verfolgung“. In der nördlichen Seitenkapelle, die als Gebets- und Meditationsraum dient, befindet sich das Glasfenster „Frieden“. Im März 2008 wurde dort eine moderne Christusskulptur der koreanischen Künstlerin Lee Choon-Mann aufgestellt, die zu Meditation und Gebet einlädt.

Seit Januar 2010 lagen die Entwürfe von Johannes Schreiter für fünf Fenster im Langhaus vor. Die drei großen gotischen Fenster thematisieren „Heiliger Geist“ und „Taufe“ auf der Nordseite und „Himmlisches Jerusalem“ auf der Südseite. Zwei kleinere Fenster gestalten das Thema „Wort“ und „Sakrament“. Diese fünf Fenster wurden zwischen November 2010 und Juli 2012 eingebaut, womit der nun neun Fenster umfassende Zyklus der Schreiterfenster vollendet wurde.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Peterskirche (Heidelberg)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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    20015403
  • Veröffentlicht am:
    06.03.2005
  • Geändert am:
    08.01.2022
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