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Allgemeine Informationen

Baubeginn: September 2009
Fertigstellung: Dezember 2010
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Mehrfamilienhaus

Lage / Ort

Lage: , ,
Adresse: Stella-Klein-Löw Weg 9
Teil von:
Koordinaten: 48° 12' 44.84" N    16° 25' 0.33" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Höhe 25.5 m
Anzahl der Stockwerke (oberirdisch) 7
Bruttogeschossfläche (BGF) 11 870 m²
Anzahl der Wohnungen 78
Nutzfläche 9 900 m²

Kosten

Baukosten ca. Euro 11 600 000

Wohnbau STELLA ZWEI im VIERTEL ZWEI in Wien

STELLA ZWEI befindet sich im VIERTEL ZWEI im 2. Bezirk Wiens, nahe der Innenstadt in einem attraktiven städtischen Umfeld. Neben der ausgezeichneten Infrastruktur und der guten Verkehrsanbindung bietet STELLA ZWEI vielfältige Freiraumangebote. Der 5.000 m² große See, der vor der Haustüre liegt und weitläufige Grünflächen im nahe gelegenen Prater sorgen für entspanntes Wohnen. Das gesamte Viertel ist autofrei gestaltet, sämtliche Stellplätze befinden sich in der Tiefgarage.

Städtebauliches Konzept

Die Gebäudekonfiguration richtet sich nach dem übergeordneten städtebaulichen Leitbild im VIERTEL ZWEI. Das achtgeschossige Wohngebäude setzt die Bebauung mit kompakten riegeln entlang der U-Bahn als Kontrast zu den geschwungenen Formen entlang der Trabrennstraße und Trabrennbahn fort und bildet den Abschluss des VIERTEL ZWEI Richtung Stella-Klein-Löw-Weg. Das Gebäude öffnet sich 3-seitig zum Grünraum im Prater, die vierte Seite bildet als großteils geschlossener Rücken die Fassade zur nahen U-Bahntrasse.

Architektonisches Konzept

Die äußere Gestalt des Gebäudes wird durch die unregelmäßige Situierung von Loggien bestimmt, welche teilweise mit zweigeschossigen Lufträumen geplant sind. Die Loggien sind als helle Freiräume in der anthrazitgrauen Box ausgeschnitten und erzeugen durch ihre unregelmäßige Situierung ein abwechslungsreiches und kontrastierendes Fassadenspiel.

Das Erdgeschoss ist als zurückgesetzter, Richtung See transparenter Sockel konzipiert. Neben allgemeinen Nutzungen wie Müllraum, Kinderwagen- und Fahrradabstellraum sind im Erdgeschoß modern ausgestattete Büros mit freiem blick zum See situiert. eine durchgehend verglaste Eingangslobby öffnet Durchblicke und bildet das Entree zu den 7 Wohngeschoßen.

Das oberste Geschoß springt gegenüber den anderen Wohngeschossen zurück und erhält eine zur übrigen Fassadenfläche kontrastierende Verkleidung in Form von hellen Aluminiumverbundplatten. Durch das Zurücksetzen wird die wahrgenommene Gebäudehöhe reduziert und es werden großflächige Terrassen für die Penthouse- Wohnungen ausgebildet.

Wohnungen

Die 78 Wohnungen mit Größen von 49 bis 115 m² verfügen über ausgeklügelte und funktionale Grundrisse: Großzügige Wohnzimmer, alle mit eigener Loggia, voll ausgestatteten Küchen und Bädern sowie hochwertigen Parkettböden.

Im obersten Geschoß sind 6 Penthousewohnungen zwischen 98 und 156 m² situiert, die zusätzlich über großzügige Terrassen verfügen.

Das neu entstandene Gebiet Viertel Zwei ist dadurch charakterisiert, dass durchgängig versucht wurde, eine urbane Situation zu entwickeln, die eine räumliche Definition für zeitgenössische Arbeitswelten erzeugt. Dieses Viertel Zwei, das der Nutzung Arbeit im tertiären wie im quartären Sektor, Dienstleistung und Information, gewidmet ist, wurde als in sich abgeschlossen wirkender Ort konfiguriert. Das Areal zeichnet sich durch hohe innere Verbindungsqualitäten sowie durch eine parkähnliche Qualität für die öffentlichen Zonen. Die beiden Elemente Wiese und Wasser stellen unter beweis, dass auch die für die Arbeit notwendige Erholung, die Pause, visuell präsent wie als Möglichkeit zu fühlen, mitbedacht wurden. Die einzigen beiden Ausnahmen von der das Viertel Zwei konstituierenden Nutzung Arbeit sind ein Hotel und ein Wohnbau.

Der Masterplan wird von zwei Hauptachsen bestimmt, der verschwenkten Achse Donau und Handelskai und der Achse Prater.

Hauptallee und Krieau, sah ursprünglich an der Stelle, an der sich nun der 2010 fertiggestellte Wohnbau befindet, als einen die Linie fortsetzenden Abschluss ein Bürogebäude vor. für dieses Bürogebäude lagen vom Büro Zechner & Zechner auch bereits die fertig ausgearbeiteten Planungen vor. Dann jedoch erfolgte die Umentscheidung auf einen Wohnbau, der insgesamt 78 Eigentums- und Vorsorgewohnungen umfasst. Die Flächenwidmung seitens der Stadt Wien schrieb vor, dass in dem neu entstehenden Areal auch die Nutzung des Wohnens vorkommen muss. auf der einen Seite geht es hierbei um die engere Funktion des Wohnens im traditionellen Sinne. Auf der anderen Seite geht es aber darüber hinaus, strukturell betrachtet, um eine übergeordnete, konzeptuelle Frage, was Wohnen für einen Stadtteil bedeuten und leisten kann. Es geht um das Wohnen in der Stadt, um die bewohnte und gewohnte Stadt, in der im erprobten europäischen Zusammenhang eine Durchmischung von Nutzungen, wie Wohnen und Arbeiten, angestrebt wird, um einer verödenden Monofunktionalität entgegenzuwirken.

Diese Balance von Nutzungen ist strukturell ebenso bedeutsam wie atmosphärisch. So wie die inneren Verbindungen im Viertel Zwei als bedeutsame städtebauliche Komponenten begriffen und die öffentlichen Zonen durch ihre Aufenthaltsqualitäten herausgearbeitet wurden, geht es um den Aufbau von sozialen und kulturellen Verbindungen innerhalb des Viertels, aber auch vom Viertel zur Stadt. So ist durch die Mischung von Nutzungen die Möglichkeit zur Entwicklung von alltäglichen Bewegungen im Viertel, von Routinen und Begegnungen, gegeben.

Wohnen wird städtebaulich als Ingredienz des Urbanen begriffen, als eine der wesentlichen Komponenten, die dafür sorgt, dass soziales Leben im Viertel Zwei auch noch nach dem täglichen Büroschluss stattfindet. Darüber hinaus nutzt das Wohnen am Standort die infrastrukturelle und in historischen Schichten gewachsene Lagegunst, die öffentlichen Verkehrsmittel, die Nähe zur grünen Stadtoase Prater, die historischen Schichten in der Umgebung, wie die Pferderennbahn Krieau, aber auch die Bildhauerateliers, die auf die Wiener Weltausstellung des Jahres 1873 zurückgehen.

Die atmosphärischen Qualitäten der Landschaftsplanung, des Einsatzes von Wasser und Grünraum, kommen dem Wohnen ebenso zugute wie dem arbeiten. Auch im Wohnbau Stella Zwei ist die Nutzung Arbeit nochmals präsent. Die Erdgeschoßzone ist als transparente Zone ausgebildet und dient der Büronutzung. alle weiteren sechs Geschoße inklusive dem Staffelgeschoß des in Niedrigstenergiestandard ausgeführten Gebäudes sind Wohnungen in vier verschiedenen Größen, von 50 m² über 70 und 90 bis zu 155 m² Penthäusern auf dem Dach.

Der Wohnbau zeichnet sich durch ein höchstes Ausmaß an Verdichtung aus, um dem gestellten Anspruch der Wirtschaftlichkeit Rechnung zu tragen. alle Wohnungen werden von einem gemeinsamen Stiegenhaus sowie von einem Aufzug erschlossen. Ein unregelmäßiges Lichtsystem verwandelt die eng dimensionierten Gänge in artifiziell anmutende Objekte, denen eine eigentümliche Raumspannung innewohnt.

Im öffentlichen Raum im Viertel Zwei gibt es großzügige kollektiv zu nutzende Grünflächen als Freiraum, so ist die Entsprechung dafür im Wohnbau die private Freifläche mit großzügig dimensionierten Balkonen als Terrassen. Zugunsten dieses Individuierungstrends wurde auf halböffentliche Bereiche und semiprivate Übergangszonen im Inneren des Wohnbaus gänzlich verzichtet.

Die Grundrisse der Richtung Nordost und Südwest orientierten Wohnungen haben offene Küchen und großzügig dimensionierte Wohnräume. Durch ein konsequent betriebenes Spiel der Spiegelungen der Grundrisse und dadurch der Veränderungen der Positionierung der Loggien entsteht auf der Fassade eine nach außen wirksame Abbildung dieser Kontraste. Die Fassade wird lesbar als Bild jener Raumkonfigurationen, die dahinter stecken.

Die gesamte Fassade ist ein Spiel zwischen dunkel und hell, drinnen und draußen. Dies drückt sich in den gewählten Materialien aus: Die Fassade ist aus dunkelgrauem Eternit, die Lufträume sowie die Loggien sind weiß verputzt. So entsteht in Schwarz und Weiß ein invertiertes Bild zwischen drinnen und draußen, ein positiv-negativ-Effekt. Durch diese Verdrehungen und Spiegelungen wird der Bezug der Wohnenden zu ihrem Wohnraum gesteigert. Die eigene Wohnung wird so als individuiert wahrnehmbarer Bestandteil innerhalb eines Systems von Wohnungen begriffen.

Relevante Webseiten

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  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20043489
  • Veröffentlicht am:
    13.02.2009
  • Geändert am:
    30.07.2014
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