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Deutscher Ingenieur.

Biografische Angaben

Name: Jörg Schlaich
Geboren am 17. Oktober 1934 in , Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland, Europa
Verstorben am 4. September 2021 in , Deutschland, Europa
Bruder von
Vater von
Wirkungsstätte(n):
1953 - 1955

Studium der Architektur und des Bauingenieurwesens an der TH Stuttgart

1955 - 1959

Studium an der TU Berlin

1960 - 1963

Weitere Studien über Probleme der Stahlbetonkonstruktionen an der Universität Stuttgart mit Dissertation zum Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.)

1960 - 1963

Baufirma Ludwig Bauer, Stuttgart.

1963 - 1979

Angestellter und später Partner von Leonhardt und Andrä.

1967 - 1974

Lehrbeauftragter an der Universität Stuttgart, Institut für Massivbau "Platten, Scheiben und Schalen".

1973

Prüfingenieur für Baustatik.

1974 - 2000

Professor und Direktor des Instituts für Massivbau (später umbenannt in Institut für Konstruktion und Entwurf II), Universität Stuttgart.

1980

Eröffnet sein eigenes Ingenieurbüro: Schlaich, Bergermann & Partner

1 Oktober 2000

Emeritierung.

26 November 2004

Erhält die Gustave-Magnel-Goldmedaille für seinen Entwurf der Brücke über die Auerbachstrasse.

Bauwerke und Projekte

Beteiligung an den folgenden Bauwerken und Projekten:

Berater Tragwerksplanung
Entwurf
Ingenieur
Prüfingenieur
Tragwerksplaner

Biographie aus der Wikipedia

Jörg Schlaich (* 17. Oktober 1934 in Stetten, Kernen im Remstal) ist ein deutscher Bauingenieur.

Leben

Jörg Schlaich wurde als Sohn des evangelischen Pfarrers Ludwig Schlaich, des Leiters der Diakonie Stetten, geboren. Er besuchte die Schule und das Gymnasium in Stetten, Heilbronn und Waiblingen und machte außerdem eine Ausbildung als Schreiner (Abitur und Gesellenprüfung 1953) und studierte danach Architektur und Bauingenieurwesen in Stuttgart und an der TU Berlin. 1959/60 war er Graduate Assistant und Lecturer für Stahlbetonkonstruktionen am Case Institute of Technology in Cleveland, Ohio, an der er 1961 seinen Master-Abschluss erwarb. 1961 bis 1963 war er Entwurfsingenieur bei der Firma Ludwig Bauer in Stuttgart und arbeitete gleichzeitig an seiner Dissertation, die 1963 in Stuttgart erfolgte (Die Gewölbewirkung in durchlaufenden Stahlbetonplatten). Ab 1963 war er Entwurfsingenieur im Ingenieurbüro Leonhardt und Andrä in Stuttgart, in dem er 1970 Partner wurde. Das blieb er bis 1979, als er sein eigenes Ingenieurbüro gründet. Von 1974 bis 2001 war er als Nachfolger von Fritz Leonhardt Professor für Massivbau am Institut für Konstruktion und Entwurf der Universität Stuttgart.

Jörg Schlaich ist ein weltweit anerkannter Fachmann für unkonventionelle Ingenieurbauwerke. Bekannt ist er unter anderem durch filigrane Fußgängerbrücken, hohe Stahltürme und aufwändige Seilnetzkonstruktionen, mit denen er architektonisches Neuland betrat. Maßgeblich beeinflusst sieht er sich von Fritz Leonhardt, dem Planer des Stuttgarter Fernsehturms, des ersten Fernsehturms überhaupt, dem weltweit zahlreiche weitere folgten.

1980 gründete Schlaich mit Rudolf Bergermann das Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner mit Sitz in Stuttgart, Berlin und New York. 

Sein Sohn Mike Schlaich ist Professor für Massivbau an der TU Berlin.

Werke

In Zusammenarbeit mit Günter Behnisch und Frei Otto gestaltete er das Dach des Münchner Olympiaparks, 1979 baute er die Vidyasagar Setu (oder Second Hooghly Bridge) im indischen Kalkutta (wurde 1992 nach einer Bauzeit von 13 Jahren für den Verkehr freigegeben) sowie 1973 zusammen mit Walter Neuhäusser die Alsterschwimmhalle in Hamburg. Er war Mitglied der Gruppe “Think”, die mit ihrem Entwurf für den Freedom Tower den Zuschlag für den Wiederaufbau des zerstörten World Trade Centers knapp verpasste.

1983 bis 1984 entstand nach Plänen von Architekt Gottfried Böhm mit Jörg Schlaich das Züblin-Haus in Stuttgart-Möhringen, der preisgekrönte Konzernsitz der Ed. Züblin AG. Auch das Membrandach des Gottlieb-Daimler-Stadions ist ein Entwurf Jörg Schlaichs von 1992. In den Jahren von 2010 bis 2014 plante Schlaich in Manaus in Brasilien das Fußballstadion Arena da Amazônia.

Er entwarf zahlreiche Brücken:

  • Stuttgart
    • Fußgängerbrücken: zur Internationalen Gartenbauausstellung 1993 die Brücken am Nordbahnhof und am Löwentor, 1988 Hängebrücke am Max-Eyth-See über den Neckar („Golden Gatele“)
    • Straßenbrücken: 2003 – Auerbachstraße über die Heilbronner Straße und 1999 die Ostumfahrung Stuttgart-Vaihingen.
  • Kiel – die Hörnbrücke, die sich zusammenklappen lässt
  • Duisburg – die Buckelbrücke im Innenhafen.
  • Bochum – Erzbahnschwinge.
  • Gelsenkirchen – Grimberger Sichel über den Rhein-Herne-Kanal.
  • Minden – Glacisbrücke Minden, eine Hängebrücke für Fußgänger über die Weser.
  • Hongkong: Ting-Kau-Brücke.
  • Kalkutta: Vidyasagar Setu (Hooghly Bridge)

Einer seiner meistbeachteten Vorschläge betrifft das Aufwindkraftwerk; trotzdem kam es bisher über eine Versuchsanlage nicht hinaus. In Australien soll nun durch das Unternehmen EnviroMission Limited ein solches Aufwindkraftwerk gebaut werden.

1999 wurde mit dem Schlaichturm ein 24 Meter hoher Aussichtsturm mit einer filigranen Seilnetzkonstruktion in Weil am Rhein zur Landesgartenschau eröffnet. Im Jahr 2001 folgte in Stuttgart der ähnlich konstruierte 43 m hohe Killesbergturm, im Höhenpark Killesberg fertiggestellt.

Zusammen mit Rudolf Bergermann hat Schlaich sein Werkearchiv der Berliner Akademie der Künste übergeben.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Goldmedaille der Institution of Structural Engineers (1990)
  • Award of Merit in Structural Engineering der Internationalen Vereinigung für Hochbau und Brückenbau IVBH (1991)
  • 1990 Freyssinet-Medaille
  • Seit 1992 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg
  • Seit 1999 Mitglied der Akademie der Künste Berlin
  • Emil-Mörsch-Denkmünze (1995)
  • Ehrenprofessur der Tongji-Universität Shanghai, Volksrepublik China (2001)
  • Fritz-Leonhardt-Preis der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und des Verbandes Beratender Ingenieure (2002)
  • Werner-von-Siemens-Ring für sein Lebenswerk (2002)
  • Ehrendoktor der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) (2003)
  • Ehrenprofessur an der Huazhong University of Science and Technology (HUST) in Wuhan, Volksrepublik China (2006)
  • José Entrecanales Ibarra-Preis (2008)
  • European Steel Bridges Award in der Kategorie Fußgängerbrücken für die Grimberger Sichel (2010)
  • Deutscher Brückenbaupreis für die Gänsebachtalbrücke bei Buttstädt in Thüringen (2014)

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Jörg Schlaich" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Bibliografie

  1. Schlaich, Jörg (2004): Anton Tedesko (1903–1994). In: Structural Engineering International, v. 14, n. 4 (November 2004), S. 324-326.

    https://doi.org/10.2749/101686604777963540

  2. Schlaich, Jörg (1994): Aesthetics and structural performance of cable-supported bridges. Vorgetragen bei: International Conference IABSE-FIP: Ponts suspendus et à haubans = Cable-stayed and suspension bridges, Deauville, France, 12-15 October 1994, S. 43.
  3. Schlaich, Jörg / Schlaich, Mike / Werwigk, Michael (1998): 3. Donaubrücke Ingolstadt. Planung und Konstruktion. Vorgetragen bei: 3. Internationale Donaubrückenkonferenz, 3rd International Conference on Bridges across the Danube, 29-30/10/1998, Regensburg, Germany, S. 327-337.
  4. Schlaich, Jörg (1999): Anton Tedesko. In: Beton- und Stahlbetonbau, v. 94 ( 1999), S. 108-118.
  5. Schlaich, Jörg (1993): Anton Tedesko. In: Beton- und Stahlbetonbau, v. 88, n. 5 (Mai 1993), S. 137-146.

    https://doi.org/10.1002/best.199300210

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  • Über diese
    Datenseite
  • Person-ID
    1000032
  • Veröffentlicht am:
    02.01.1999
  • Geändert am:
    07.09.2021
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