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Spanischer Ingenieur und Architekt.

Biografische Angaben

Name: Santiago Calatrava
Vollständiger Name: Santiago Calatrava Valls
Geboren am 28. Juli 1951 in , Valencia, Valencia, Spanien, Europa
Wirkungsstätte(n):
Ausbildung:

Studien in Architektur und Bauingenieurwesen in Valencia (Spanien) und dann an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich (Schweiz)

1990

Verlegt sein Büro nach Paris

Bauwerke und Projekte

Beteiligung an den folgenden Bauwerken und Projekten:

Architekt
Entwurf

Biographie aus der Wikipedia

Santiago Calatrava Valls (* 28. Juli 1951 in Valencia) ist ein spanisch-schweizerischer Architekt, Bauingenieur und Künstler.

Leben

Santiago Calatrava Valls, einem spanischen Adelsgeschlecht entstammend, wurde im Stadtteil Benimàmet geboren. Er absolvierte die Schule und das Gymnasium in seiner Heimatstadt. Danach studierte er von 1969 bis 1973 Architektur ebenfalls in Valencia an der Escuela Técnica Superior de Arquitectura mit einem Nachdiplomstudium in Urbanistik und anschließend von 1975 bis 1979 Bauingenieurwesen an der ETH Zürich. 1981 wurde Calatrava mit dem Thema „Zur Faltbarkeit von Fachwerken“ an der ETH Zürich bei Herbert Kramel promoviert. Im Jahr 1992 erhielt er die Goldmedaille der Institution of Structural Engineers.

1980 eröffnete er in Zürich sein Büro Santiago Calatrava AG. Ein zweites Büro wurde 1989 in Paris eröffnet. Später folgte ein weiteres in Valencia, das 2012 geschlossen wurde. 2012 verlegte er den Geschäftssitz seiner Vermögensverwaltung Calatrava & Family Investments in die Schweiz und gründete die Calatrava Immobilien AG. Im Jahr 2009 gründete er in Zürich die En Archi AG.

Calatrava lebt und arbeitet in Zürich und New York.

Wirken

Dank seiner ingenieurtechnischen Kenntnisse spezialisierte sich Calatrava auf die Konstruktion von Brücken. Calatrava ist bekannt für Um- und Neubauten oft futuristisch wirkender Bahnhöfe: Bahnhof Zürich Stadelhofen (1990), Bahnhof Liège-Guillemins (2009), Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV (1994), PATH (2016).

In der Kombination seines Ingenieurwissens mit einem funktionalen, organisch-futuristischen Designansatz projektiert Calatrava immer wieder technisch spektakuläre Bauwerke. Die meisten seiner Bauten fallen durch die skulpturale Wirkung ihres Tragwerks auf. Oftmals werden Parallelen zu natürlichen Strukturen (Blattwerk, Skelette oder Flügel) gezogen. Die elegante Formsprache macht seine Werke sofort wiedererkennbar, wird aber von Kritikern bemängelt, da die Aufgabe und Funktion des jeweiligen Gebäudes nicht ablesbar ist. Beim breiten Publikum sind seine Bauwerke jedoch im Allgemeinen beliebt. Oft zeichnet Calatrava erste Vorentwürfe seiner Bauwerke in stilisierter Form von Tieren als grobe Skizzen und vereinfacht diese schrittweise, bis ein grober Entwurf des Bauwerks erkennbar ist. Diese Skizzen werden meist auch veröffentlicht.

Calatrava entwarf am Ground Zero in New York den Umsteigebahnhof (World Trade Center (PATH-Station)) mit einer „Oculus“ genannten charakteristischen Halle, der im März 2016 eröffnet wurde – unter fachlicher wie medialer Kritik, da die Kosten von zwei auf fast vier Milliarden US-Dollar gestiegen waren und sich der Bau jahrelang verzögert hatte. Das wirkte sich auf Calatravas Ruf in den USA aus, wo er seitdem keine Aufträge mehr erhalten hat.

Ebenfalls am Ground Zero gewann Calatrava den Wettbewerb für den Nachfolgebau der zerstörten griechisch-orthodoxen St. Nicholas Church. Am 14. Oktober 2014 wurden am 9/11 Memorial die Fundamente des St. Nicholas National Shrine geweiht; bei dem Anlass führte Calatrava aus, dass er für die Kirche auf das Vorbild der Hagia Sophia zurückgreife: Diese bilde – ähnlich wie der Parthenon für die klassische Architektur der Antike – das Paradigma orthodoxer Architektur; die Hagia Sophia sei für ihn der „Parthenon der Orthodoxie“. Die neobyzantinische Kuppelkirche zitiert die 40 Fenster der Kuppel der Hagia Sophia durch 40 Kuppelrippen; auch die Mosaiken der Hagia Sophia dienten Calatrava als Inspiration. Weitere Vorbilder für den Bau, die Chora-Kirche und die Rotunde in Thessaloniki, stammen ebenfalls aus der byzantinischen Architektur. Die Aquarellskizzen Calatravas zu St. Nicolas wurden 2015 im Athener Benaki-Museum ausgestellt. St. Nicholas ist das einzige nicht säkulare Bauwerk auf dem Gelände der 9/11-Gedenkstätte im Liberty Park. Die Außenfassade aus weißem Marmor wird von innen beleuchtet werden.

Im Februar 2014 wurde Calatrava wegen „mangelhafter Arbeiten“ am Kongresspalast in Oviedo vom dortigen Landgericht zu 2,96 Millionen Euro Schadenersatz verurteilt.

Werke

Sortierung aufsteigend nach Jahr der Fertigstellung, danach Baubeginn:

  • Runder Gewerbebau („Rundhaus“, Ecke Gränicherstrasse/Bernstrasse-West), Suhr AG (1984–1985)
  • Pont Bac de Roda, Barcelona (1987)
  • Dachkonstruktionen der Kantonsschule Wohlen, Wohlen (1984–1988)
  • Konzertsaal Zentrum Bärenmatte, Suhr AG (1987–1988)
  • Eingangshalle des Bahnhofs Luzern, Luzern (1984–1989)
  • Umbau des Theater Fauteuil, Basel (1989)
  • Bahnhof Stadelhofen, Zürich (1983–1990)
  • Lusitania-Brücke über den Guadiana, Mérida (1988–1991)
  • Allen Lambert Galleria and Heritage Square, Toronto (1987–1992)
  • Puente del Alamillo über den Guadalquivir, Sevilla (1987–1992)
  • Fernmeldeturm auf dem Montjuic (Torre Telefónica), Barcelona (1989–1992)
  • Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV, Lyon (1989–1994)
  • Wiederherstellung der U-Bahn-Brücke über die Oberbaumbrücke, Berlin (1992–1995)
  • Metrostation Alameda, Valencia (1991–1996)
  • Kronprinzenbrücke, Berlin (1992–1996)
  • Centro Internacional de Ferias y Congresos de Tenerife, Santa Cruz de Tenerife (1996)
  • Fußgängerbrücke Zubizuri über die Ría de Bilbao, Bilbao (1994–1997)
  • Puente de Vistabella, Murcia (1995–1997)
  • Estação Oriente (Ostbahnhof), Lissabon (1993–1998)
  • Notrufzentrale und Buswartehalle in St. Gallen (1996 & 1998)
  • Flughafen Loiu, Bilbao (1990–2000)
  • Pont de L’Europe (Europabrücke) über die Loire, Orléans (1996–2000)
  • Bodegas Ysios (Weinkellerei), Laguardia, Álava (1998–2000)
  • Erweiterungsbau des Milwaukee Art Museum, Wisconsin (1994–2001)
  • Puente de la Mujer (Fußgängerbrücke im Puerto Madero, eine drehbare Hängebrücke), Buenos Aires (1998–2001)
  • Wave, kybernetische Skulptur, Meadows Museum der SMU, Dallas, Texas (2001)
  • Drei Brücken über den Hoofddorp-Kanal Haarlemmermeer (2002)
  • Auditorio de Tenerife, Santa Cruz de Tenerife (1997–2003)
  • Olympia-Sportkomplex, Athen (2002–2004)
  • Katehaki Brücke, Athen (2004)
  • Bibliothek des Rechtswissenschaftlichen Instituts der Universität Zürich (2004)
  • Sundial Bridge, Redding (Kalifornien) (2004)
  • Turning Torso Wolkenkratzer in Malmö. (2005)
  • Ciutat de les Arts i les Ciències – C.A.C. (Stadt der Künste und der Wissenschaften), Valencia (1991–2006), bestehend aus
    • Palau de les Arts Reina Sofía, Opern- und Konzerthaus (eröffnet im Herbst 2006)
    • L’Hemisfèric, IMAX-Kino, Planetarium und Laserium
    • L’Umbracle, Parkhaus und Zugangsbereich zur C.A.C.
    • Museo de las Ciencias Príncipe Felipe (Wissenschaftsmuseum)
    • Das auch zur C.A.C. gehörende L’Oceanogràfic wurde von Félix Candela geplant.
  • Hochgeschwindigkeits-Bahnstation "Reggio Emilia AV Mediopadana" und Brücken über die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Reggio nell’Emilia, Italien (2007)
  • Saitenbrücke, Jerusalem (2008)
  • Fußgängerbrücke Ponte della Costituzione vom Piazzale Roma über den Canal Grande in Venedig (2008)
  • Alumni-Haus Universität Zürich (2008)
  • Samuel Beckett Bridge, Dublin (2007–2009)
  • Bahnhof Lüttich-Guillemins, Fernbahnhof in Lüttich, Belgien (2009 eingeweiht)
  • World Trade Center Transportation Hub, New York (2008–2016)

Zitate

„Ganz gleich, welche Rolle Mathematik und Ingenieurwissenschaften in Calatravas Werk spielen, es sind Kunst und Emotion, die ihn Werke schaffen lassen, die weit über die nüchterne Berechnung von Kräften hinausgehen.“

– Philip Jodido in: Philip Jodido, Santiago Calatrava. 1951. Architekt, Ingenieur, Künstler. Taschen Verlag, Köln 2007 (vordere Umschlagseite)

„Die Schwerkraft ist für einen Ingenieur das, was für einen Maler die Farben sind.“

– Santiago Calatrava in der Folge über den Turning Torso der Dokumentationsreihe „Faszination Wolkenkratzer“ ZDF(2009)

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Santiago Calatrava" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Bibliografie

  1. Calatrava, Santiago (1990): Bahnhof Stadelhofen. In: Schweizer Ingenieur und Architekt, v. 108, n. 48 (29 November 1990).

    https://doi.org/10.5169/seals-77570

  2. Calatrava Valls, Santiago (2000): L'Hemisferic: Una ventana al mundo. L'Hemisferic: A window to the world. In: Informes de la Construcción, v. 52, n. 469-470 (Dezember 2000).

    https://doi.org/10.3989/ic.2000.v52.i469-470.690

  3. Calatrava, Santiago / Reichlin, Bruno / Reinhard, Fabio (1985): Centro de distribución en D-coesfeld-lette (Suiza). In: Informes de la Construcción, v. 37, n. 376 (Dezember 1985), S. 21-23.

    https://doi.org/10.3989/ic.1985.v37.i376.1801

  4. Calatrava, Santiago / Datry, Jean-Bernard / Bourrat, Alexis (1999): Des bow-strings originaux. Pont Bach de Roda, passerelle Oudry-Mesly, pont Lusitania, pont Ondárroa, passerelle La Devesa, pont Alameda, passerelle piétonne Campo Volantin, pont de l'Europe. In: Bulletin annuel de l'AFGC, n. 1 ( 1999), S. 59-61.
  5. Calatrava, Santiago: Most Alameda a stanice podzemní dráhy, Valencie / Alameda Bridge and Underground Station, Valencia. In: zlatý rez, n. 16.
Weitere Veröffentlichungen...

Relevante Literatur

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  • Über diese
    Datenseite
  • Person-ID
    1000003
  • Veröffentlicht am:
    29.12.1998
  • Geändert am:
    12.07.2021
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