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Exakte Schalungsplanung sorgt bei Kö-Bogen für Sicherheit und Termintreue

Vergangenen Herbst war Richtfest: Mit der Rohbau-Fertigstellung des Kö-Bogens im Herzen von Düsseldorf ist ein wichtiges Etappenziel bei der Neugestaltung der Stadtmitte erreicht. Die Rohbaumannschaft der ausführenden Firma Zechbau ist zufrieden. Gemeinsam mit den Kollegen des baubegleitenden Schalungslieferanten Harsco Infrastructure haben sie die anspruchsvolle Aufgabe gemeistert und den ehrgeizigen Zeitplan zur Herstellung des geometrisch außergewöhnlichen Betonbaus erfüllt.

Die technischen Anforderungen waren hoch gesteckt: Das vom New Yorker Stararchitekten Daniel Libeskind entworfene Gebäudeensemble mit seiner prägnanten aufgebrochenen Fassade ragt mit vier Tiefgeschossen bis zu 17 m in den Boden und reicht oberirdisch bis in 26 m Höhe. "125 Schalungszeichnungen haben wir im Laufe der Baumaßnahme erstellt", veranschaulicht der baubetreuende Projektingenieur von Harsco Infrastructure den hohen Anspruch der technischen Schalungsplanung. "Außerdem haben wir für jedes der beiden Gebäudeteile die Schalung für eine komplette Deckenfläche vorgehalten, das waren über 7.000 m²."

Schlüsselelement Topmax-Deckentisch

Schlüsselelement beim Bau der oberirdischen Gebäudeteile ist der Einsatz des innovativen Stahlrahmen-Deckentisches Topmax gewesen. Mit diesem einzigartigen Schalgerät ließ sich nicht nur die geschwungene Decken-Geometrie wirtschaftlich herstellen. Selbst auf Bauteildicken von bis zu 1,1 m an den bis zu 4 m breiten Randunterzügen konnte der Topmax-Deckentisch ohne Aufwand angepasst werden. Die Planer von Harsco Infrstructure haben Topmax für alle Randunterzüge eingesetzt, ganz gleich, ob sie 50 cm oder 110 cm stark waren. Um die bei dieser großen Bauteildicke auftretenden Betonlasten abfangen zu können, wurden die Tische teilweise mit sechs zusätzlichen Stahlrohrstützen (EuroplusNew) unterstellt. Das ermöglichte die Herstellung von 1,0 m dicken Randunterzügen ohne Wechsel des Schalsystems. Zur Herstellung der 1,10 m starken Deckenbereiche war eine zusätzliche Schalhaut erforderlich. Diese konnte problemlos und sicher auf die vorhandene Fläche der gestellten und ausgerichteten Deckentische ausgelegt werden. Die Deckenrandabstellung sollte – entsprechend der Gebäudeform – polygonal und im Raster der künftigen Fassade ausgeführt werden. Die Schallösung: Takko-Tafeln wurden mit Gelenkecken kombiniert, um den geschwungenen Deckenrandverlauf herzustellen. Die unterschiedlichen Längen der Innen- und Außenradien wurden über Passstücke in der Schalung realisiert.
Effizienz bewies der Topmax-Deckentisch auf der Kö-Bogen-Baustelle allerdings nicht nur durch einfach herzustellende Passlösungen, integrierte Absturzsicherung und schnelle Umsetzzeiten (zwei miteinander verbundene Tische, also ca. 26 m² ließen sich in nur einem Kranhub umsetzen). Auch in logistischer Hinsicht konnte das innovative Schalgerät auf der innerstädtischen Baustelle punkten, wo der Lagerplatz zwar äußerst begrenzt, aber dennoch eine hohe Vorhaltemenge gewünscht war. Mit seinem lediglich 12 cm hohen Stahlrahmen und einem Stapelschutz für die Kunststoffschalhaut lässt sich der pflegeleichte Topmax-Tisch äußerst platzsparend transportieren und gestapelt zwischenlagern.

Ausgefeilte Schalsystematik

Da beim Rohbau des Kö-Bogens kein Geschoss dem anderen glich – sei es durch unterschiedliche Deckenstärken oder durch Einschnitte der außen liegenden Betonfertigteil-Pflanzkästen – hat Harsco für nahezu alle Decken eine separate Schalungsplanung entwickelt, um der Baustelle stets die wirtschaftlichste Vorgehensweise zu ermöglichen. Bei Projekten dieser Größenordnung, so die Harsco-Experten, zahlt sich eine solch intensive Schalungsplanung aus. "Das schützt vor unliebsamen Überraschungen und sichert einen kontinuierlichen Baufortschritt im vorgegebenen Zeitraster." Die von den Harsco-Projektingenieuren vorgeschlagene Schalsystematik ging auf: Im größeren der beiden Gebäudeteile wurde zur Herstellung der Decken eine Kombination aus Topmax-Tischen (1,80 m x 5,40 m und 2,4 m x 5,40 m) und der trägerlosen Alu-Modulschalung Topec eingesetzt. Vom EG bis einschließlich 3. OG (Geschossfläche: ca. 4.600 m²) wurden die Decken in sieben Betonierabschnitten hergestellt. Ab dem 4. OG ging es bei verkleinerter Geschossfläche (ca. 3.500 m²) mit 5 Betonierabschnitten weiter. Der zweite, kleinere Gebäudeteil (Geschossfläche: ca. 2.500 m²) war in vier Betonierabschnitte aufgeteilt. Hier wurde der Topmax-Deckentisch in Kombination mit der Holzträgerschalung Topflex eingesetzt. Betoniert wurde im 3-Wochen-Rhythmus.

Fazit

Eine professionelle Schalungsplanung und der Einsatz von innovativem und individuell auf die Baustelle abgestimmtem Schalungsmaterial sorgen für einen reibungslosen Baufortschritt. Diese Binsenweisheit hat sich auf der anspruchsvollen Kö-Bogen-Baustelle wieder einmal bewahrheitet. Mit intensiver technischer Betreuung und effizientem Schalgerät hat Harsco Infrastructure die Bauleitung überzeugt.

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Düsseldorf-Stadtmitte, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland (2013)

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  • Veröffentlicht am:
    10.12.2012
  • Geändert am:
    03.03.2020