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Instandsetzung eines Ludwigsburger Trinkwasser-Reservoirs

Unter dem Fürstenturm auf dem Fürstenhügel in Ludwigsburg bei Stuttgart lagern 10000 m³ Trinkwasser in vier Trinkwasserhochbehältern aus Beton mit Anschüttung. Der Wasserturm selbst birgt eine weitere Trinkwasserkammer mit einem Fassungsvermögen von 2000 l. Jetzt wurden die Betonkammern instandgesetzt.

Bei archäologischen Ausgrabungen in Ludwigsburg bei Stuttgart entdeckte der Geologe und Naturforscher Oscar Friedrich von Fraas (1824–1897) ein reich ausgestattetes Fürstengrab aus keltischer Zeit. Diesem sensationellen Fund aus dem Jahr 1877 verdankt der Ort, auf dem sich der heutige Backstein-Wasserturm befindet, den schönen Namen Fürstenhügel. Mittlerweile befinden sich unter dem Erdreich des gleichnamigen Hügels keine Fürstengräber mehr, sondern Trinkwasser – eine andere Art von Schatz, der für die Versorgung der Bürger Ludwigsburgs von zentraler Bedeutung ist.
Rund um den 1935 erbauten Turm wucherten seit Jahren wild wachsende Bäume, deren Wurzelwerk die abdichtende Bitumenschicht der Wasserbehälter stark angegriffen hatte. Bereits 2009 wurden die Bäume deshalb gefällt und ca. 4000 m³ Erdreich abgetragen. Nach Erneuerung der Bitumenschicht schüttete man erneut 90 cm Erde auf. Die Stadtwerke SWLB werden als Betreiber der Anlage künftig darauf achten, dass in diesem Bereich keine tief wurzelnden Pflanzen mehr wachsen können.

Instandsetzung der Betonkammern

Nach Abschluss der aufwändigen Abdichtungsmaßnahmen nahm man die Sanierung der Betonkammern in Angriff. Zwei der Behälter waren bereits 1927 in Betrieb genommen worden, zwei weitere wurden 1956 fertiggestellt. Die letzte Sanierungsmaßnahme lag bereits 33 Jahre zurück. Da der Zustand des alten Betons eine rein mineralische Instandsetzung nicht mehr zuließ, sollte eine Abdichtung mit Kunststoffdichtungsbahnen aus flexiblen Polyolefinen erfolgen.
Die Sanierung betraf 6500 m² Fläche und dauerte insgesamt zehn Monate. Ausführendes Unternehmen war die Fa. Bauschutz GmbH aus dem nahegelegenen Asperg. Zunächst wurden die beiden äußeren Behälter instandgesetzt, während die beiden anderen Kammern weiter in Betrieb waren. Die geleerten Kammern wurden durch Hochdruckstrahlen gereinigt, bevor die Betoninstandsetzung mit kunststoffmodifiziertem Betonersatz erfolgte.

Die Bauschutz GmbH setzte bei dieser Instandsetzungsmaßnahme ausschließlich Produkte von Sika Deutschland ein: Als Betonersatz wurde der optimal haftende Reparaturmörtel Sika MonoTop-613 und anschließend SikaTop TW zur Egalisierung der Flächen eingesetzt. Durch seine Kunststoffmodifizierung ist der SikaTop-Mörtel nicht rissanfällig und daher speziell für die Anwendung in Trinkwasserbehältern geeignet. Als Oberflächenschutz folgte eine maschinell verarbeitete Beschichtung mit SikaTop Seal-207, einem besonders langlebigen Dünnschichtmörtel mit hoher Resistenz gegenüber hydrolytischer Korrosion.

Beständige Abdichtung mit Kunststoffdichtungsbahnen

Zur hygienischen Lagerung des Trinkwassers wurden die Kammern abschließend mit der strapazierfähigen Dichtungsbahn Sikaplan WT 4220 in einem hellblauen Farbton dauerhaft abgedichtet. Diese FPO-Dichtungsbahn schützt nicht nur den Beton vor Durchnässung, kalkaggressivem Angriff und Streuströmen im Wasser, sie bleibt auch bei kleineren Rissen im Bauwerk funktionsstabil und wasserdicht und ist zudem reinigungs- und wartungsfreundlich.

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    3746
  • Veröffentlicht am:
    30.04.2012
  • Geändert am:
    09.01.2018