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Schnelle und nachhaltige Fahrbahninstandsetzung mit neuem Schmelzgranulat

Instandsetzungsmaßnahmen an Fahrbahnen auf Brücken oder in Tunneln erfordern oftmals lange Einbauzeiten durch lange Aushärteprozesse der eingesetzten Baustoffe, was zu starken Verkehrsbehinderungen führt, die wiederum die Umwelt deutlich belasten. Auf der Suche nach einer Lösung, um diese kostenintensiven, umweltschädlichen und ärgerlichen Verzögerungen zu vermeiden, erarbeitete die STRABAG AG in Kooperation mit der Sika Deutschland GmbH ein neuartiges Abdichtungssystem, mit dem sich die Instandsetzungsarbeiten innerhalb weniger Tage realisieren lassen. Darüber hinaus ist es der Regelbauweise in Sachen Nachhaltigkeit auch darin deutlich überlegen, dass es dank der Zeitersparnis zu weniger Staus und damit zu weniger CO2-Ausstoß kommt.

Der Aufbau des Systems basiert auf einem hohlraumreichen Asphalttraggerüst, das mit dem Epoxidharz STATIFLEX gefüllt wird. Neu und besonders innovativ ist dabei die Entwicklung des speziellen Schmelzklebergranulats STATIFLEX-Pellets für einen optimalen Verbund der Abdichtungs- und Walzasphaltschichten. Damit ist nicht nur der ideale Haftverbund gewährleistet, sondern es werden auch die Instandsetzungsarbeiten durch die "heiß auf frisch" Methode signifikant verkürzt.

Der Regelbauweise einen Schritt voraus

Regelbauweisen für Abdichtungssysteme, die in den "Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten" (ZTV-ING), Teil 7 Abschnitte 1 bis 3, festgelegt sind, benötigen aufgrund ihres mehrlagigen Aufbaus und langer Aushärtezeit der verwendeten Baustoffe meist Einbauzeiten, die über mehrere Wochen andauern. Bei dem modernen Abdichtungssystem STATIFLEX BA-EP erfolgt das Auftragen der einzelnen Schichten hingegen ohne lange Wartezeiten. Dadurch lassen sich Instandsetzungsmaßnahmen sogar an nur einem Wochenende umsetzen – vom Austausch des Fahrbahnbelags bis hin zu seiner Abdichtung. Das System eignet sich somit auch für Anwendungen auf stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen in Städten und bei wichtigen Verkehrsknotenpunkten auf Brücken, bei denen längere Straßensperrungen oder Verkehrsumleitungen problematisch sind.

Beschleunigter Härtungsverlauf und starker Verbund

Der Belagaufbau erfolgt in mehreren Schichten: Zunächst wird das hohlraumreiche Asphalttraggerüst auf die Betonfahrbahn als Abdichtung in einer etwa 1,5 bis 2 cm dicken Schicht eingebaut. Zur Glättung wird das Asphaltgerüst leicht angewalzt, eine Verdichtung erfolgt dadurch jedoch nicht. Die verbleibenden Hohlräume müssen etwa 20 Vol.-% des Asphalttraggerüsts betragen. Im Anschluss werden sie zur Verfüllung mit dem flexiblen Reaktionsharz STATIFLEX geflutet und mittels Gummischiebern auf dem noch warmen Asphalt verteilt, bis die Hohlräume vollständig gefüllt sind (HANV = hohlraumreicher Asphalt mit nachträglicher Verfüllung). Aufgrund seiner geringen Viskosität dringt das Reaktionsharz sehr gut in das Asphalttraggerüst ein. Die Wärme des Asphaltes führt neben einer Reduzierung der Viskosität zu einer Reaktionsbeschleunigung des Harzes, was wiederum den Aushärtungsprozess deutlich verkürzt.

Problem der schlechten Zwischenschichthaftung gelöst

Für den Einbau der Zwischen- und Deckschichten in Regelbauweisen wird gewöhnlich Gussasphalt als Baustoff eingesetzt. Dieser kann allerdings erst dann auf die verfüllte Asphaltschicht aufgetragen werden, wenn das Epoxidharz bereits vollständig ausgehärtet ist. Erfolgt die Applikation früher, kommt es zu Blasenbildung im Gussasphalt und damit zu Schwächen im Haftverbund des Schichtaufbaus. Beim neuen Beschichtungssystem von STRABAG und Sika Deutschland wird daher Splittmastixasphalt für die Zwischen- und Deckschicht verwendet. Im Gegensatz zu Gussasphalt kann dieser bereits "heiß auf frisch", d.h. auf die heiße, noch nicht ausgehärtete Dichtungsschicht aufgetragen werden. Dies gewährleistet einen zügigen Bauablauf und führt zu weniger Verkehrsbehinderungen und Umweltbelastungen.

Zur Sicherstellung eines optimalen Schichtverbunds setzt die STRABAG AG zusätzlich das neue Schmelzgranulat STATIFLEX-Pellets ein. Dieser speziell entwickelte, modifizierte Heißschmelzkleber aus Polyethylen fungiert als Haftschicht zwischen der Dichtungsschicht und dem nachfolgenden Asphaltbelag. Die Pellets werden beim Abbindeprozess des Reaktionsharzes in die Dichtungsschicht eingestreut. Durch das anschließende Auftragen des heißen Asphalts schmilzt das Granulat und sorgt für eine ausgezeichnete Haftung der Schichten. Die STATIFLEX-Pellets sind chemisch höchst beständig und weisen eine hohe Scherfestigkeit auf.

Im Vergleich zu gewöhnlichen Regelbauweisen ermöglicht das Abdichtungssystem der Kooperationspartner STRABAG und Sika aus einem verfüllten hohlraumreichen Asphalttraggerüst eine erheblich höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Verformungen bei hohen Belagstemperaturen. Die mechanischen Eigenschaften des Epoxidharzes ändern sich bei hohen Temperaturen weit weniger als beim Einsatz von Bitumen im Asphalt, denn das Asphalttraggerüst wird durch das Ausfüllen der Hohlräume mit dem Reaktionsharz stabilisiert: Das System erhält so eine sehr gute Verbindung zur Betonunterlage, sodass eine hohe Riss- und Schubfestigkeit erzielt wird. Auf diese Weise kann die Standfestigkeit von Fahrbahnbelägen selbst in Bereichen mit besonderen Belastungen wie Bushaltestellen auf Brücken oder in Rückstaubereichen vor Ampeln enorm verbessert und die Belagsverformung minimiert werden. Die STRABAG AG setzte das neue Abdichtungssystem bereits bei mehreren Brückeninstandsetzungsmaßnahmen mit sehr zufriedenstellenden Ergebnissen ein. Bei der Instandsetzung der Hochbrücke Benrath bei Düsseldorf wurde eine Gesamtfläche von 6.000 m² mit STATIFLEX BA-EP versehen. Bei 1.800 m² kam darüber hinaus das Schmelzgranulat STATIFLEX-Pellets zum Einsatz.

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    6243
  • Veröffentlicht am:
    30.04.2013
  • Geändert am:
    09.01.2018