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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Bayerisches Armeemuseum
Fertigstellung: 1905
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Kuppel
Funktion / Nutzung: ursprüngliche Nutzung:
Museumsbau
momentane Nutzung:
Regionaler Regierungssitz
Baustoff: Stahlbetonbauwerk
Baustil: Neorenaissance

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 48° 8' 32.54" N    11° 34' 57.99" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Höhe 52 m
Kuppel Pfeilhöhe 32 m

Baustoffe

Kuppel Stahlbeton
Gebäudekonstruktion Stahlbeton

Auszug aus der Wikipedia

Bau des ehemaligen Armeemuseums

Vor der weitgehenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stand an der Stelle der heutigen Staatskanzlei seit 1905 das Bayerische Armeemuseum und vor dessen Errichtung die Hofgartenkaserne. Mit Bezugnahme auf Leo von Klenzes benachbarten Festsaalbau der Münchner Residenz lehnte sich der Neubau des Bayerischen Armeemuseums an die italienische Hochrenaissance an, jedoch in einer für den späten Historismus bezeichnenden Monumentalisierung. Architekt war der Bergzaberner Ludwig von Mellinger.

Die Westseite des Mittelbaus mit sechs Säulen schließt ein dreiteiliges Gebälk mit plastischer Bekrönung ab, Muschelkalkfiguren in der Mitte sowie vier Siegestrophäen. Die aufsteigende zweiläufige Freitreppe führt zu dem mit rauem und glattem fränkischen Sandstein aus Eltmann/Bamberg ausgekleideten Portikus. Die ursprünglich keiner Straße zugewandte Ostseite ist dagegen vergleichsweise zurückhaltend ausgebildet.

Unter der Kuppel befand sich als zentraler Raum eine „Ruhmeshalle“. Dieser Raum umfasst beide Obergeschosse und hat bis zum Scheitelpunkt der Kuppel eine Höhe von 32 Metern. Die Kuppel selbst war zusammen mit der der Königlichen Anatomie die erste Eisenbetonschale Europas, beides Werke der Eisenbeton-Gesellschaft die als Zusammenschluss von Wayss & Freytag mit Heilmann & Littmann gegründet wurde. Der Ingenieur Emil Mörsch war für die statischen Berechnungen verantwortlich.[5][6] Etwa gleichzeitig entstand mit dem Verkehrsministerium ein weiterer damals hochmoderner Kuppelbau in der Stadt.

Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Seitenflügel abgerissen, der Mittelbau war jahrzehntelang eine Ruine. Schon 1982 erhielt jedoch die 52 Meter hohe Kuppel ihre im Ersten Weltkrieg durch Schiefer ersetzte Kupferdeckung zurück.

Der Neubau der Staatskanzlei

Einen Architektenwettbewerb zum Neubau der Staatskanzlei gewann 1982 das Architektenteam Diethard J. Siegert und Reto Gansser. Ab dem Herbst 1984 gab es jahrelange heftige Auseinandersetzungen mit der Landeshauptstadt München wegen der architektonisch sensiblen Lage am Hofgarten und an der Münchner Residenz. Besonders die geplante Beseitigung des ab 1560 angelegten Arkadengangs beim einstigen Hofbrunnwerk am Nordrand des Hofgartens zugunsten des Neubaus war umstritten und rief die Bürgerinitiative „Rettet den Hofgarten“ ins Leben. Der Kunsthistoriker Gunter Schweikhart kam in einem Gutachten vom 2. Mai 1987 zu dem Ergebnis, dass es sich „hinsichtlich seiner historischen und architektonischen Bedeutung um ein besonders wertvolles Baudenkmal“ handelt und forderte die Sanierung. Dagegen verteidigte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege das Vorhaben der Staatsregierung. Generalkonservator Michael Petzet sah die Bayerische Staatskanzlei gerade aus historischen Gründen in der Nähe der Residenz am richtigen Platz.

Schließlich kam es nach dem Tode von Strauß 1988 unter seinem Nachfolger zu einem Kompromiss mit deutlich kleinerem Bauvolumen. Auch auf die Integration des Hauses der Bayerischen Geschichte im Gebäude wurde verzichtet. Der 1982 sanierte Kuppelbau des alten Armeemuseums wurde als Zentralbau der Staatskanzlei beibehalten, die Renaissance-Arkaden bezog man in den Neubau der Staatskanzlei ein. 1989 wurde mit der Erstellung der Tiefgarage begonnen, 1993 war die neue Staatskanzlei bezugsfertig. Die beiden neuen Flügelbauten werden in voller Länge von verglasten Treppen im Stil der Himmelsleitern durchzogen, sodass der Eindruck von Schiffstreppen entsteht, auf denen man sich schwebend bewegt. Auf Wunsch des damaligen Ministerpräsidenten Max Streibl wurde im Anschluss an das Empfangszimmer des Ministerpräsidenten ein intimer Raum mit Zirbelholzverkleidung und -mobiliar ("Zirbelstube") eingefügt, der wegen hoher Kosten Aufsehen erregte.

Am neunten Tag als bayerischer Ministerpräsident konnte Edmund Stoiber am 6. Mai 1993 seinen neuen Amtssitz beziehen. Das Gebäude umfasst etwa 8.800 m². An der Ostseite der Staatskanzlei fließt der eingefaßte Köglmühlbach oberirdisch vorbei. Vor der Westseite am Hofgarten befindet sich das Kriegerdenkmal.

Text übernommen aus dem Wikipedia-Artikel "Bayerische Staatskanzlei" und überarbeitet unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Bau
Architektur
Tragwerksplanung
Bauausführung
Umbau (1989-1993)
Architektur

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  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20077602
  • Veröffentlicht am:
    24.06.2019
  • Geändert am:
    25.06.2019
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