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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 19. Oktober 1842
Fertigstellung: 18. Oktober 1863
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Preise und Auszeichnungen

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: Befreiungshallestraße 3
Koordinaten: 48° 55' 6.88" N    11° 51' 37.34" E
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Technische Daten

Abmessungen

Durchmesser 29 m
Höhe 45 m

Baugeschichte der Befreiungshalle

Die Befreiungshalle ist ein Denkmal auf dem Michelsberg oberhalb der Stadt Kelheim und steht von Regensburg aus gesehen donauaufwärts an der Einmündung der Altmühl bzw. des Main-Donau-Kanals in die Donau. Errichtet wurde die Befreiungshalle im Andenken an die gegen Napoleon gewonnenen Schlachten während der Befreiungskriege in den Jahren von 1813 bis 1815. Der Bau wurde von König Ludwig I. von Bayern in Auftrag gegeben.

Der ursprüngliche Entwurf stammt von Friedrich von Gärtner in Anlehnung an antike und christliche Zentralbauideen. Die Bauarbeiten begannen 1842 mit der Grundsteinlegung am 19. Oktober, mussten aber 1847 mit Gärtners Tod für kurze Zeit unterbrochen werden. König Ludwig I. beauftragte darauf Leo von Klenze mit der Fortführung der Arbeiten. Klenze legte bereits drei Monate später erste Pläne vor, die auf Gärtners Grundkonzept aufbauten, jedoch klassizistische Elemente ergänzten. Im Frühjahr 1848 konnten die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. Otto von Langenmantel, ein Schüler Gärtners, war von 1850 bis 1856 Baumeister für die Halle. Die feierliche Eröffnung der Halle fand am 18. Oktober 1863, dem 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, statt.

Auszug aus der Wikipedia

Die Befreiungshalle ist ein Denkmal auf dem Michelsberg oberhalb der Stadt Kelheim in Niederbayern. Sie steht von Regensburg gesehen donauaufwärts an der Einmündung der Altmühl bzw. des Main-Donau-Kanals in die Donau. Errichtet wurde die Befreiungshalle von 1842 bis 1863 im Andenken an die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon während der Befreiungskriege in den Jahren von 1813 bis 1815. Auftraggeber des Baus war König Ludwig I. von Bayern.

Geschichte

1842 wurde Ludwigs Walhalla bei Regensburg an der Donau eingeweiht. Der Bau der Befreiungshalle wurde noch im selben Jahr von Friedrich von Gärtner in Anlehnung an antike und christliche Zentralbauideen begonnen, musste aber 1847 mit dem Tod Gärtners kurzzeitig unterbrochen werden. Der König beauftragte Leo von Klenze mit der Weiterführung des Baues. Dieser legte bereits drei Monate später erste Pläne vor, die das Grundkonzept Gärtners unverändert ließen, jedoch weitere klassizistische Elemente ergänzten. Schließlich wurden die Bauarbeiten im Frühjahr 1848 wieder aufgenommen. Zwischen 1850 und 1856 übte Gärtners Schüler Otto von Langenmantel (1816–1875) die Bauleitung aus. Er wohnte bei der Baustelle, wo 1854 sein Sohn, der spätere Kunstmaler Ludwig von Langenmantel, geboren wurde.

Zur Grundsteinlegung am 19. Oktober 1842 erklang ein Chorgesang für vierstimmigen Männerchor, komponiert vom Königlich Bayerischen Hofkapellmeister Joseph Hartmann Stuntz. Den Text hatte der König selbst gedichtet:

1. Heil Euch, wack’re Männer, muth’ge Krieger, Die errungen Ihr den Heldenkranz, Heil Euch, treue Teutsche, tapf’re Sieger! Ewig währet Eurer Thaten Glanz. 2. Dumpf und finster hatt es uns umgeben, Und kein Teutschland gab es damals mehr; Ihr doch schwangt auf’s Neue es zum Leben, Siegreich ragt es wieder hoch und hehr! 3. Dass die Zwietracht schmählich uns gekettet, Dies vergessen werde nie und nie, Dass die Eintracht uns allein gerettet, Die der Heimath Ruhm und Sieg verlieh. 4. Durch der Zeiten weite Ferne schlinge Immer sich der Eintracht heilig Band, In des Teutschen Seele sie durchdringe, Unbesiegt bleibt dann das Vaterland.

Leo von Klenze veränderte auf Geheiß des Königs die Pläne und vollendete den Bau im Jahr 1863. Die feierliche Eröffnung fand am 18. Oktober 1863 statt, dem 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig.

Architektur

Der mächtig wirkende Rundbau aus Kelheimer Kalkstein ruht auf einem dreistufigen Sockel, der als Achtzehneck ausgebildet ist. Die Außenfassade wird untergliedert von 18 Strebepfeilern, die von 18 Kolossalstatuen Johann Halbigs als Allegorien der deutschen Volksstämme, die an den Schlachten beteiligt waren, gekrönt werden. Diese sind: „Franken, Boehmen, Tyroler, Bayern, Oesterreicher, Preussen, Hannoveraner, Maehren, Sachsen, Schlesier, Brandenburger, Pommern, Mecklenburg, Westphalen, Hessen, Thueringer, Rheinlaender, Schwaben“ (umlaufend in dieser Reihenfolge bei willkürlich gewähltem Beginn).

Die Rundhalle hat eine Höhe von 45 m und einen Durchmesser von 29 m. Ihr Inneres wird durch eine Kuppel erhellt. Die innere Empore erreicht man über 82 Stufen. Nach weiteren 40 Stufen gelangt man auf die äußere Aussichtsterrasse, von der man eine weite Sicht in das Donau- und Altmühltal hat. Seit der Saison 2008 ist der Kuppelsaal auch für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte per Aufzug erreichbar.

Das Innere der Halle ist als großer Kuppelsaal gestaltet, der durch ein Opaion im Scheitel der Kuppel erhellt wird. Die Wände werden gegliedert durch 18 Segmentbogennischen, über denen sich ein Bereich für Inschriften befindet, und eine abschließende Säulengalerie toskanischer Ordnung. Vor den Nischen, die die Namen der Schlachten der Befreiungskriege tragen, stehen jeweils zwei 3,30 m hohe Siegesgöttinnen, so dass sich insgesamt die Zahl von 34 Standbildern ergibt. Die Siegesgöttinnen reichen sich die Hände zu einem feierlichen Reigen, mit Ausnahme der beiden direkt neben dem Eingang stehenden Figuren. Letztere wurden aus weißem Marmor aus Tirol gefertigt. Da dieser sehr teuer war, wurden die restlichen Viktorien aus weißem Carrara-Marmor gefertigt. Entworfen wurden sie von Ludwig Schwanthaler, der auch zwei Viktorien, nämlich die beiden Endfiguren am Eingang, selbst herstellte. Die weiteren Standbilder wurden u. a. von den Bildhauern Arnold Hermann Lossow und Max von Widnmann geschaffen. In den Nischen befinden sich jeweils zwischen zwei Viktorien 17 vergoldete Schilde aus Bronze, die ebenso wie das 7 m hohe Eingangstor der Halle aus eroberten Geschützen gegossen wurden. Die Vielzahl der Siegesgöttinnen, die sich hier in einer Geste der Eintracht die Hände reichen, verweist auf die Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes, die real zwischen 35 und 39 schwankte. Damit enthielt das Denkmal auch ein Bekenntnis zum politischen Status quo, in diesem Fall zum fürstenstaatlichen Föderalismus in Deutschland, der im Unterschied zu der von bürgerlicher Seite aus geforderten Errichtung eines gesamtdeutschen Nationalstaats eine weitgehende Eigenständigkeit der einzelnen deutschen Staaten bedeutete.

Die offensichtliche Vorliebe für die Zahl 18 ist darin begründet, dass sowohl die Völkerschlacht bei Leipzig als auch die Schlacht bei Waterloo an einem 18. Tag des Monats stattfanden. Sie findet sich auch in der Zahl der 54 Säulen und 54 Pfeiler (3 × 18), in den zweimal 36 Säulen im oberen Umgang (2 × 18) und in den Inschriften für je 18 Feldherren und zurückeroberte Festungen.

An den Anlass der Errichtung dieses Denkmals erinnert der in den Marmorfußboden eingelassene Sinnspruch König Ludwigs I.:

MOECHTEN DIE TEUTSCHEN NIE VERGESSEN WAS DEN BEFREIUNGSKAMPF NOTHWENDIG MACHTE UND WODURCH SIE GESIEGT.

Über der ornamentierten Türrahmung des Eingangsportals steht die Widmungsinschrift:

DEN TEUTSCHEN BEFREIUNGSKAEMPFERN LUDWIG I KOENIG VON BAYERN

Die Kolossalstatuen

18 Statuen an der Außenseite der Befreiungshalle in Kelheim stehen für deutsche Volksstämme und Regionen. Die Höhe der Statuen beträgt jeweils 580 cm. Sie wurden nach Modellen des Bildhauers Johann Halbig geschaffen und tragen Inschriften in Majuskeln.

Fossilien

Geologen fanden im Grünsandstein der Treppenstufen zur Befreiungshalle bis zu 5 cm große, strahlenförmige Fressspuren von Wattwürmern. Sie zeigen, dass vor 100 Millionen Jahren in der Umgebung von Kelheim ein Wattenmeer mit nährstoffreichem Schlick existierte.

Sanierung und neue Farbgebung

Von April 2015 bis Ende 2018 wurde die Fassade der Befreiungshalle einer Sanierung unterzogen. An die anspruchsvollen Arbeiten an den etwa 5.000 Quadratmeter großen Flächen wird sich bis Ende 2018 die Instandsetzung des dreistufigen Sockels und der großen Freitreppe anschließen. Der in Quaderimitation verputzte Ziegelbau hat nach mehr als fünfzig Jahren wieder einen neuen Anstrich erhalten. Das dunklere senfgelbe bis ockerfarbene Aussehen ist einer hellen, kalksteinartigen, warmtonigen Farbgebung gewichen. Die Wiedergewinnung des Farbspektrums von 1863 wurde durch den Zusammenklang von fünf Farben erzielt, durch vorwiegendes Elfenbein, helles Gelb, zartes Grün und durch zarte Rosa- und Rottöne. Expertenaussagen betonen eine denkmalpflegerisch korrekte, wissenschaftlich fundierte und ästhetisch ansprechende „Wahrnehmungsarchitektur“, die den Intentionen des Bauherrn und des Architekten Leo von Klenze entspricht. Laut Schlösserverwaltung gingen Erfahrungen mit der aufgehellten Farbpalette der Münchner Klenzebauten mit in die Planung ein.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Befreiungshalle" und überarbeitet am 26. Januar 2022 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Architektur

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  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20065902
  • Veröffentlicht am:
    24.01.2014
  • Geändert am:
    27.01.2022
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