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Allgemeine Informationen

Name in Landessprache: Cathédrale Saint-Paul-Aurélien
Baubeginn: 12. Jahrhundert
Fertigstellung: 16. Jahrhundert
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Kreuzrippengewölbe
Funktion / Nutzung: ursprüngliche Nutzung:
Kathedrale
momentane Nutzung:
Kirche
Baustoff: Mauerwerksbauwerk
Baustil: Gotisch

Preise und Auszeichnungen

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 48° 41' 5.77" N    3° 59' 10.30" W
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Innenlänge 84 m
Hauptschiff Höhe 16 m
Türme Höhe 55 m

Auszug aus der Wikipedia

Die katholische Pfarrkirche Saint-Paul-Aurélien in Saint-Pol-de-Léon, einer Gemeinde im Département Finistère in der französischen Region Bretagne, war ursprünglich die Kathedrale des Bistums Léon. Die Kirche wurde zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert auf den Grundmauern einer romanischen Basilika errichtet. Sie ist dem heiligen Paulinus Aurelianus (auch Paulus von Leon) geweiht, einem der sieben legendären Gründerbischöfe der Bretagne. Im Jahr 1840 wurde die Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmäler in Frankreich aufgenommen.

Geschichte

Das Bistum Léon wurde im 6. Jahrhundert gegründet und bestand bis 1802. Nach der im Jahr 884 verfassten Vita wurde Paulinus Aurelianus im Jahr 530 zum ersten Bischof von Saint-Pol-de-Léon geweiht. Infolge des Konkordats von 1801 wurde das Bistum aufgelöst und der Diözese Quimper unterstellt. 1901 wurde die ehemalige Kathedrale zur Basilica minor mit dem Patrozinium der Verkündigung (Basilique de l’Annonciation) erhoben.

Eine erste Kirche wurde 875 von den Dänen zerstört. Im 12. Jahrhundert wurde eine romanische Basilika errichtet, von der noch Reste in den Querhausarmen erhalten sind. Im frühen 13. Jahrhundert entstand die Westfassade im normannischen Übergangsstil von der Romanik zur Gotik. Gegen Ende des Jahrhunderts wurde unter der Leitung eines normannischen Architekten das Langhaus erbaut, wobei man statt des in der Bretagne üblichen Granits den wesentlich helleren Kalkstein, Pierre de Caen, aus der Umgebung von Caen in der Normandie verwendete. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wurden der Südturm und das Westportal und im späten 14. Jahrhundert der Nordturm und die Gewölbe im Langhaus errichtet. Im 15. Jahrhundert wurde der bis dahin romanische Chor durch einen gotischen Neubau ersetzt und im 16. Jahrhundert wurden die Seitenkapellen angefügt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren die Bauarbeiten abgeschlossen.

Architektur

Außenbau

Die Westfassade wird geprägt durch die beiden etwa 50 Meter hohen Türme mit ihren polygonalen, steinernen Spitzen. Das Westportal ist wie das Portal an der Südseite in eine Vorhalle eingebettet. In die Fassade des südlichen Querhauses ist eine große Rosette eingeschnitten. Über der Vierung erhebt sich ein zierlicher, von zahlreichen Öffnungen durchbrochener Dachreiter mit ebenfalls steinerner Spitze.

Innenraum

Im Westen führt ein Vorraum in das dreischiffige Langhaus. Die spitzbogigen Mittelschiffarkaden ruhen auf mächtigen Pfeilern mit eingestellten Säulen. Über den Arkaden verläuft ein Triforium, über dem sich die Obergadenfenster öffnen. Der gesamte Innenraum wird von Kreuzrippengewölben gedeckt, deren Schlusssteine teilweise mit Wappen verziert sind.

Deckenmalereien

Am Gewölbe sind noch Reste von Malereien aus dem 15. und 16. Jahrhundert erhalten wie ein Medaillon, auf dem drei Gesichter dargestellt sind, die die Dreifaltigkeit symbolisieren.

Bleiglasfenster

Renaissancefenster

Das Bleiglasfenster mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts enthält Scheiben aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde 1884 von Eugène Hucher und seinem Sohn Ferdinand in der Glasmalereiwerkstatt der Karmelitinnen von Le Mans restauriert. In den beiden Lanzetten ist die Auferstehung der Toten dargestellt, darüber sieht man zwei Engel mit Posaunen. In der Mitte thront Christus auf einem Regenbogen. Er ist in ein rotes Gewand gehüllt, seine Füße ruhen auf der Weltkugel.

Ein dreibahniges Fenster mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde im 19. Jahrhundert restauriert. In der Mitte ist der Erzengel Michael mit dem Flammenschwert zu sehen, darunter die Verdammten und der Teufel. Auf den seitlichen Scheiben sind die Stifter mit ihren Schutzpatronen dargestellt, links Jean Le Scaff und Johannes der Täufer, rechts Anne du Bois mit der heiligen Anna und dem Apostel Johannes. Im Maßwerk sieht man das Wappen der Familie Le Scaff.

Das zweibahnige Fenster mit der Darstellung der Werke der Barmherzigkeit trägt auf beiden Lanzetten die Jahreszahl 1560. Auf der linken oberen Szene sind eine kranke Mutter mit einem Kind und ein am Boden liegender Mann dargestellt, die Hilfe erhalten. Darunter steht die Inschrift: „AEGROS CVRARE“ (Kranke pflegen). Die rechte obere Szene zeigt einen Bettler mit zerrissener Kleidung, der Almosen bekommt. Die Inschrift darunter lautet: „ESVRIENTES PASCERE“ (Bedürftigen helfen). Auf der linken unteren Szene mit der Bildunterschrift: „PEREGRINOS COLLIGERE“ (Fremde aufnehmen) tritt ein kostbar gekleideter Mann einem Pilger mit offenen Armen entgegen. Unter der rechten unteren Szene steht die Inschrift: „CAPTOS REDIMERE“ (Gefangene freikaufen). Sie zeigt einen Soldaten, dem zwei Personen Geldbörsen reichen. Das Fenster wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Eugène Hucher und seinem Sohn Ferdinand in der Glasmalereiwerkstatt der Karmelitinnen von Le Mans restauriert, wie auch die mehrmals wiederholte Inschrift besagt.

Bleiglasfenster aus dem 19. und 20. Jahrhundert

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in den Werkstätten von Lucien-Léopold Lobin in Tours, von Eugène und Ferdinand Hucher in Le Mans und Félix Gaudin in Paris weitere Fenster geschaffen. Die Rosette des südlichen Querhauses wurde 1873 von Lucien-Léopold Lobin ausgeführt. Auf den unteren Scheiben sind Szenen der Passion dargestellt, in der Mitte der Rosette ist die Dreifaltigkeit zu sehen, in den umgebenden Scheiben musizierende Engel und Könige. Auf einem Fenster ist die Vision des Johannes, des Verfassers der Offenbarung dargestellt, der von Jesus den Auftrag erhält, alles aufzuschreiben. Die Inschrift unter der Szene lautet: „SCRIBE ERGO QUAE VIDISTI“. Das Fenster trägt die Signatur: „L. Ld. LOBIN TOURS 1888“. Ein Fenster mit der Signatur von Felix Gaudin und der Jahreszahl 1894 stellt die Auferweckung des Lazarus dar. Ein Fenster zeigt den Bischof Roland de Neufville mit dem heiligen Paulinus Aurelianus, der mit seiner Stola den Drachen zu seinen Füßen umschlingt. Im Hintergrund sind die Kirchtürme und die Stadtmauer von Saint-Pol-de-Léon zu erkennen. Das Fenster trägt die Signatur: „HUCHER ET FILS SUCCrs FABRIQUE DU CARMEL DU MANS 1883“.

Die Fenster mit Szenen der Legende des heiligen Paulinus Aurelianus wurden in den Jahren 1924 bis 1935 von Auguste Labouret nach Kartons von Camille Boignard ausgeführt.

Chorgestühl

Das aus Eichenholz geschnitzte Chorgestühl stammt aus der Zeit um 1510. Der Baldachin, die Rück- und Seitenwände sind mit reichem Dekor überzogen und mit Heiligenfiguren verziert. Eine Szene zeigt die heilige Margareta mit dem Drachen zu ihren Füßen, eine andere Christus als Weltenrichter. Auf den Armlehnen (Parcloses) sieht man Mönche und andere Personen sowie Szenen mit Tieren. Die Misericordien sind mit Köpfen und Fratzen, mit menschlichen Figuren und Tieren skulptiert.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St-Paul-Aurélien (Saint-Pol-de-Léon)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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Relevante Literatur

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20026177
  • Veröffentlicht am:
    16.02.2007
  • Geändert am:
    13.09.2023
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