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Allgemeine Informationen

Fertigstellung: 2010
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Preise und Auszeichnungen

2013 Einreichung  

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 46° 58' 33.77" N    8° 45' 25.01" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Bogen Stützweite 33.4 m

Baustoffe

Bögen Brettschichtholz
Fahrbahnplatte Holz
Widerlager Stahlbeton
Balken Stahl
Kämpferfundamente Stahlbeton
Hänger Stahl

Tragwerk

Das Primärtragwerk der Kirchenbrücke besteht aus zwei parallelen Bogenträgern, welche die Muota über eine Distanz von 33.4 m stützenfrei überspannen. Die Bögen bestehen aus massivem Fichten- und Tannenholz (GL28h), das in den Muotathaler Wäldern geerntet wurde. Die Trocknung, Brettschichtholzherstellung und die Blockverleimung wurden bei einem dafür spezialisierten Unternehmer vorgenommen.

Bei den Fusspunkten lagern die Bögen (Querschnitt an dieser Stelle ca. 1.0x1.0 m) auf einem einachsig, gelenkig gelagertem Stahlschuh (Gelenkwelle) auf. Um ein Ausknicken um die schwache Achse zu verhindern und um die horizontal auf die Bögen wirkenden Kräfte aufzunehmen sind diese seitlich eingespannt. Als sekundäres Tragwerksteil ist unter jedem Druckbogen ein Stahlunterzug HE-B 500 abgehängt (kein Zuggurt), der als Auflager für die Fahrbahnplatten dient. Die Abhängung erfolgt über jeweils sechs Zugstabpaare, die symmetrisch angeordnet sind. Um lokal hohen Querzug zu vermeiden sind alle Anschlüsse der Zugstangen mit Stahlschwertern gelöst. Diese verlaufen durch die Bogenträger auf die Trägeroberseite, wo die Lasten über Querdruck in die Konstruktion eingeleitet werden. Fahrbahn

Die Fahrbahn besteht aus den abgehängten Stahlträgern und den darauf gelagerten Brettsperrholzplatten. Diese wurden mit einer Länge von ca. 7.70 m und einer Breite von ca. 2.50 m von beiden Seiten her eingeschoben und schubfest miteinander Verbunden. Der Plattenaufbau weist insgesamt neun kreuzweise verklebte Brettlagen auf (inkl. Schmalseitenverklebung) und dient als Unterlage für den Fahrbahnaufbau. Mit einer maximalen Dicke von ca. 640 mm (Fahrbahnplatte inkl. Abdichtung, Belag und Verkleidung) weist die Konstruktion einen sehr schlanken Querschnitt auf. Der dadurch gewonnene Raum dient zur Erweiterung des Durchflussprofiles der Muota.

Gehweg

Auf der Flussoberlaufseite kragt der Gehweg mit einer Nutzbreite von 3.0 m insgesamt ca. 3.8 m weit aus. Der Gehweg dient Fussgängern und Radfahrern zur sicheren Brückenquerung. Nutzfahrzeuge mit einer maximalen Last von 3.5 to dürfen den Gehweg für Unterhaltarbeiten ebenfalls benutzen.

Der Gehweg besteht aus einer auskragenden Sticherkonstruktion. Die Sticher sind über Stahlbleche momentsteif an die Fahrbahnplatte angeschlossen und über eine 80mm Brettsperrholzplatte sowie ein Kopfholz miteinander verbunden. Abgeschlossen wird der Gehweg von einem leichten Metallgeländer.

Belag

Die Nutzschicht von Fahrbahn und Gehweg besteht aus Gussasphalt. Die darunter liegende Abdichtung ist eine Kombination von Trennschichten, bituminösen Abdichtungsbahnen und Anschlüssen aus Flüssigkunststoff. Der Fahrbahnbelag besteht im Wesentlichen aus zwei Lagen von mindestens 40 mm und 35 mm. Durch die leichte Bogenform der Fahrbahn und das seitliche Gefälle im Gussasphalt entsteht eine natürliche Entwässerung, die auch grössere Wassermassen gezielt in einen der vier Schächte ableiten kann.

Konstruktiver Witterungsschutz

Ein besonderes Augenmerk auf den konstruktiven Witterungsschutz gelegt. Die Bereiche Fahrbahn und Gehweg sind durch die Abdichtung und den Gussasphalt vor der Witterung geschützt. Abdeckungen und Holzverkleidungen aus Lärchenlamellen dienen als Schutzhaut für Schrammborde, Brückenschmalseiten und die markanten Bogenträger. Ziel ist es, die tragenden und schwer auswechselbaren Bauteile so zu schützen, dass der Lebenszyklus möglichst ausgedehnt wird. Eine Dünnblechabdeckung auf der Trägeroberseite schützt den am stärksten bewitterten Brückenbereich vor Regen und Schnee.

Widerlager

Die Widerlager bestehen aus massivem Stahlbeton. Sie dienen einerseits als Auflager für die Bogenträger, die hauptsächlich hohe Drucklasten in die Widerlager einleiten. Anderseits sind sie auch das Auflager für Fahrbahn- und Gehwegplatten. Der eher schlechte Baugrund konnte die hohen Lasten nicht ohne Zusatzmassnahmen aufnehmen. Aus diesem Grund wurden die Widerlager auf Mikropfählen in den felsigen Untergrund abgestellt.

Neben der lastabtragenden Funktion dienen die Widerlager auch als Anprallschutz für das eigentliche Brückentragwerk und als ästhetisch feinfühlig gelöster Übergang zwischen Zufahrt und Bogenbrücke.

Erläuterungsbericht der Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH zur Einreichung beim Ingenieurbau-Preis 2013

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  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20064337
  • Veröffentlicht am:
    22.11.2012
  • Geändert am:
    02.02.2018
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