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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1956
Fertigstellung: 7. November 1959
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Lage / Ort

Lage: , ,
Überquert:
  • Rhein
Koordinaten: 50° 55' 51" N    6° 58' 5" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

größte Stützweite 302 m
Stützweiten 49.21 m - 89.03 m - 47.81m - 302.00 m - 150.68 m - 52.13 m
Anzahl Felder 6
Fahrbahntafel Überbauhöhe 4.00 m
Überbaubreite 29.5 m
Pylon Höhe des Pylonen 77.20 m

Baustoffe

Seile Stahl
Pylon Stahl
Fahrbahntafel Stahl

Anwendungsberichte und verwendete Produkte

Erneuerung der Seilbeschichtung an der Severinsbrücke in Köln

Erneuerung der Seilbeschichtung an der Severinsbrücke in Köln

Die Instandsetzung der Severinsbrücke erforderte eine Vollerneuerung des Korrosionsschutzes des Pylons (außen) und der Kabel. Dafür waren abschnittsweise Baubehelfe notwendig.

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Chronologie

22. September 1955

- 24. September 1955

Tagung des Preisgerichtes bestehend aus:

  • Oberbürgermeister Dr. Schwering
  • Oberstadtdirektor Dr. Max Adenauer
  • Beigeordneter Dr. Kleppe
  • Oberbaudirektor Karl Schüßler
  • Oberbaudirektor Pecks
  • Dr. Schmitt
  • Ministerialdirigent Kayser
  • Wasserstraßendirektor Wiener
  • Bürgermeister Theo Burauen
  • Stadtverordneter Pflitsch
  • Stadtverodneter Binot
  • Stadtverordnete Frau Schulte
  • Stadverodneter Dr. Bohse (Ersatzpreisrichter)
  • Ministerialrat Dr.-Ing. Klingenberg
  • Prof. Dr.-Ing. E.h. Kurt Klöppel
  • Prof. Dr.-Ing. Stein
  • Dr.-Ing. Fritz Leonhardt
  • Prof. Dr.-Ing. Schwarz
  • Prof. Paul Bonatz

Als Ergebnis wurde die folgende Preisverteilung bekannt gegeben:

  1. Preis (25 000 DM) "Kleiner Balken" mit 15:4 Stimmen von Dortmunder Union Brückenbau-AG (Dortmund), Wayss & Freytag AG (NL Köln) unter Mitarbeit von Architekt BDA Theodor Kelter (Köln) und Dr.-In.g Hellmut Homberg (Hagen)
  2. Preis (20 000 DM) "Kontrapunkt" mit 18:1 Stimmen von Gutehoffnungshütte Sterkrade AG (Oberhausen), Heinricht Butzer (Köln), Hochtief AG (Köln), Strabag Bau-AG (Köln) mit Gestaltung durch Dipl.-Ing. G. Lohmer, Architekt BDA (Köln), und Verkehrsplanung durch Dipl.-Ing. G. Hinterleitner (Köln)
  3. Preis (15 000 DM) "Perforatia I", einstimmig, eine Spannbetonbrücke von Dyckerhoff & Widmann (Köln) ebenfalls von Herrn Lohmer gestaltet.
20. Oktober 1955

- 16. November 1955

Die Wettbewerbsentwürfe werden öffentlich ausgestellt. Mehr als 7000 Personen besichtigen die Ausstellung.

24. November 1955

Der Rat der Stadt Köln entscheidet sich für einen von den Verfassern unter Mitwirkung von Fritz Leonhardt abgeänderten Entwurf "Kontrapunkt A1", der dann auch zur Ausführung kommt.

Die Überarbeitung der prämierten Entwürfe war u.a. dadurch notwendig geworden, dass das Schifffahrtsamt der Positionierung von zwei Pfeilern im Rhein wie im Siegerprojekt "Kleiner Balken II" vorgesehen nicht zustimmen wollte. Das Amt war völlig gegen einen linksrheinischen Strompfeiler. Nach längeren Verhandlungen konnte schließlich die minimale Stützweite auf 240 Meter festgelegt werden. Das Siegerprojekt hatte aber nur eine Stützweite von 196,50 m. Die Verfasser des 1. und 2. Preises wurden daraufhin aufgefordert, die Entwürfe entsprechend anzupassen - bei der Schrägseilbrücke führte dies zu einer kleineren Spannweite und weniger hohem Fahrbahnträger.

26. April 1956

Die Stadt Köln vergibt die Stahlkonstruktion an folgende Firmen:

  • Gutehoffnungshütte Sterkrade AG, Oberhausen
  • Rheinstahl Union Brückenbau-AG, Dortmund
  • Klöckner-Humboldt-Deutz AG, Köln
  • Stahlbau Albert Liesegang, Köln

Die Geländer werden an Schwarze Söhne, Köln, und die Lieferung der Seile and Felten & Guilleaume Carlswerk AG, Köln, vergeben.

Die Gründung der Strombrücke geht an eine Arbeitsgemeinschaft aus Hochtief AG, Strabag Bau-AG, Wayss & Freytag AG unter Federführung von Hochtief.

2. Mai 1956

Erster Rammschalg für die Spundwand des Pylonenpfeilers.

7. November 1959

Einweihung der Brücke in Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Auszug aus der Wikipedia

Die 1959 eröffnete Severinsbrücke war der erste vollständige Brückenneubau in Köln nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Schrägseilbrücke verbindet das Severinsviertel über den Rhein und den Rheinauhafen mit dem rechtsrheinischen Stadtteil Köln-Deutz sowie den innerstädtischen Autoverkehr mit den rechtsrheinischen Ringstraßen (zuerst Gotenring) und Fernverkehrsstraßen, vor allem der B 55 und der A 59. Den Stadtbahnlinien 3 und 4 steht ein besonderer Bahnkörper mit den beiderseitigen Haltestellen Severinstraße und Suevenstraße zur Verfügung.

Planung und Bau

Der 1956 von der Stadt beschlossene Generalverkehrsplan sah aufbauend auf den Plänen zum schon vor dem Kriege begonnenen Nord-Süd-Durchbruch, der heutigen Nord-Süd-Fahrt, zwei neu zu bauende Rheinbrücken vor. Die Severinsbrücke war nach dem Wiederaufbau oder Neubau von fünf Kölner Rheinbrücken der erste neue Brückenstandort. Bei der Bauvorbereitung geschah am 21. September 1956 ein Unfall, als der Senkkasten für die Gründung des Brückenpfeilers in Schieflage geriet und mindestens fünf Arbeiter dabei tödlich verletzt wurden.

Die Brücke wurde ab 1958/1959 nach den Plänen der Gutehoffnungshütte und des Kölner Brückenbau-Architekten Gerd Lohmer gebaut, die aufgrund der Vorschläge des renommierten Brückenbau-Ingenieurs Fritz Leonhardt geändert worden waren. Am 7. November 1959 wurde sie in Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer eingeweiht. Das besondere an der Brücke ist, dass sie mit nur einem asymmetrisch gestellten A-förmigen Pylon auskommt, an dem der Brückenkörper mit Stahlseilen aufgehängt ist. Nur so blieb der Deutzer Hafen auch weiterhin für Küstenmotorschiffe nutzbar. Außerdem ließ der nahe am rechten Ufer stehende Pylon die Sicht auf den Dom und die Altstadt am linken Rheinufer weitgehend ungestört. Wie die anderen städtischen Brücken ist sie im Kölner Brückengrün gestrichen.

Konstruktion

Die Severinsbrücke ist eine seilverspannte Balkenbrücke mit 691 Metern Länge und 29,50 Metern Breite. Die größte Stützweite ist 302 m lang. Der Pylon ragt 77,2 m über das Brückenfundament hinaus. Insgesamt wurden 8.300 Tonnen Stahl verbaut. Die Baukosten betrugen 25,3 Millionen D-Mark. Bei ihrer Eröffnung war sie die Schrägseilbrücke mit der längsten Hauptspannweite der Welt und die erste mit einem A-förmigen Pylon. Einen ähnlichen weist die 1979 fertiggestellte Oktober-Brücke, im russischen Tscherepowez die Scheksna quert, auf, deren Konstruktion an die der Severinsbrücke erinnert.

Durch die besondere Steifigkeit der Konstruktion konnten auch Straßenbahnen auf Rillenschienen über die Brücke fahren. Seit dem Umbau von 1979/1980 fahren die Stadtbahnen vom Neumarkt nach Deutz/Messe auf einem eigenen Gleiskörper über die Brücke.

Das Bauwerk erhielt 1967, nicht zuletzt seiner innovativen Konstruktion wegen, den Kölner Architekturpreis.

Technische Einzelheiten

Die Severinsbrücke überquert – von Westen nach Osten – die Holzmarkt genannte vierspurige Uferstraße, den Rheinau-Hafen, dessen Zollhafen genannte stromseitige Bebauung, den Rhein, die Einfahrt zum Deutzer Hafen und die Siegburger Straße. Die Achsabstände der entsprechenden Öffnungen sind 49,11 + 89,13 + 47,81 + 301,67 + 150,68 + 52,46 m. Die Brücke wird begrenzt von mit Naturstein verkleideten Widerlagern, die von Wendeltreppen eingefasst sind. Auf beiden Seiten schließen sich noch längere Rampenbrücken bis zu den jeweiligen Auffahrten an.

Das Brückendeck ist zwischen den Geländern 29,50 m breit und unterteilt in den Gleiskörper für die beiden Stadtbahngleise, je zwei Fahrspuren sowie 2,25 m breite Radwege und 3,00 m breite Gehwege. Von Außenkante zu Außenkante gemessen ist das Brückendeck 30,10 m breit.

Der Überbau besteht aus zwei stählernen, 3,20 m breiten Hohlkästen, deren Höhe von maximal 4,57 m bis zu den Widerlagern auf 3,00 m abnimmt. Sie werden durch Querscheiben versteift. Zwischen den Hohlkästen befindet sich eine orthotrope Platte mit einer mittigen Längsrippe und regelmäßigen Querrippen. Die Hohlkastenträger sind über den beiden Hauptöffnungen an den Schrägseilen angehängt; über den Nebenöffnungen werden sie durch schmale, runde Pfeiler gestützt.

Die genieteten Pylonpfosten sind aus architektonischen Gründen von Profilen eingefasst und mit einer Dachplatte abgeschlossen. Sie haben auf ihrer Fundamentplatte einen Abstand von 42,12 m zueinander. In der seitlichen Brückenansicht verjüngen sich die Pfosten von 4,17 m auf 3,36 m am Kopf des Pylons, während sie sich in der Längsansicht von 3,72 m am Fuß auf 4,60 m am Pylonkopf verbreitern.

Die 4 × 3 Tragkabel haben, anders als sonst üblich, einen rechteckigen Querschnitt, der erkennen lässt, dass sie aus 4 bzw. 12 oder 16 vollverschlossenen Seilen bestehen. Bei den äußeren, stärkeren Tragkabeln sind die oberen Seile im Pylonkopf verankert, während die unteren Seile über ein Sattellager durch den Pylonkopf durchgeführt werden.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Severinsbrücke" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Bau (1956-1959)
Bauherr
Auftraggeber
Hauptbrücke
Entwurf
Verkehrsplanung
Tragwerksplanung
Statische Prüfung
Stahlbau
Massivbau
Steinarbeiten
Spezialgründung
Stahl (Seile)
Geländer
Fahrbahnbelag
Vorlandbrücken
Massivbau
Geländer
Fahrbahnbelag
Sanierung / Instandsetzung (2012-2013)
Beratende Ingenieure
Gerüste

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

Weitere Veröffentlichungen...
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20000066
  • Veröffentlicht am:
    28.10.1998
  • Geändert am:
    02.10.2019
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