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Allgemeine Informationen

Fertigstellung: 24. Oktober 1926
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Lage / Ort

Lage: , , ,
Teil von:
Koordinaten: 52° 29' 58.27" N    13° 22' 27.09" E
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Technische Daten

Abmessungen

Gleisanzahl 2 x 2
Plattformen Anzahl 2

Auszug aus der Wikipedia

Der U-Bahnhof Gleisdreieck ist ein oberirdischer U-Bahnhof im Berliner Ortsteil Kreuzberg des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, an dem die Linien U1 und U3 die darunter hindurchführende Linie U2 kreuzen.

Anlage

Blick vom oberen Bahnsteig nach Westen über die Hochbahnbrücke mit Abstellgleis in den Tunnel zum U-Bahnhof Kurfürstenstraße Bahnhof Gleisdreieck: oben U1/U3, rechts Halle der U2, links stillgelegter Viadukt der S-Bahn, im Hintergrund Viadukt Richtung Pankow, 1986

Der U-Bahnhof Gleisdreieck ist ein Turmbahnhof. Der untere Bahnsteig der Linie U2 ist 103 Meter lang und liegt zehn Meter über der Straße. Der obere Bahnsteig der Linien U1 und U3 ist 110 Meter lang und wird teilweise von einer 81 Meter langen Bahnhofshalle überdacht. Er liegt 15 Meter über der Straße. Beide Bahnsteige sind durch einen Aufzug verbunden, ein weiterer Aufzug führt vom Bahnsteig der U2 zur Straße, sodass der Bahnhof barrierefrei ist.

Westlich befindet sich das mittlerweile zum Park am Gleisdreieck umgestaltete Areal des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs, das vom Fernbahntunnel unterquert wird.

Geschichte

Warschauer Straße (links), Potsdamer Platz (vorn) und Bahnhof Zoo (hinten) mit Wagenhalle in der Mitte, 1901 Gebiet um das Gleisdreieck auf dem Gemälde Die Berlin-Potsdamer Bahn von Adolph von Menzel, 1847

Früher stand an diesem Ort der 1875 gebaute Dresdener Bahnhof. Er wurde 1882 geschlossen und sukzessive abgebaut. Auf der freien Fläche wurde dann das Gleisdreieck errichtet.

Heute hat der Name Gleisdreieck nichts mehr mit der namensgebenden Form und Funktion zu tun. Bis 1912 verkehrten die abzweigenden Züge hier tatsächlich in einem Gleisdreieck. Schon 1907 gab es Pläne, einen Kreuzungsbahnhof an dieser Stelle zu bauen. Sie wurden aber zunächst nicht verwirklicht.

Unfälle: Anlass für den Bau

Am 26. September 1908 fuhren zwei Züge gegenläufig – einer vom Leipziger Platz, der andere von der Bülowstraße kommend – auf das Gleisdreieck zu. Beide bogen am Gleisdreieck gleichzeitig in Richtung Möckernbrücke ab, wobei der vom Leipziger Platz kommende Zug das auf „Halt“ stehende Signal überfuhr.

Es kam zu einer Flankenfahrt. Der erste Wagen des angefahrenen Zuges stürzte aus acht Metern Höhe auf den darunterliegenden Platz. 16 Menschen starben noch am selben Tag, 18 weitere wurden zum Teil schwer verletzt und 2 weitere Personen verstarben in den folgenden Tagen.[Anm. 1] Der Triebfahrzeugführer, der das Signal missachtet hatte, wurde nach seinem Geständnis zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt.

Nach einem weiteren – ähnlichen, jedoch weniger folgenschweren – Unfall am 17. Mai 1911 wurde ab Sommer 1912 die Gleisverzweigung aufgehoben und ein neuer Bahnhof geplant, in dem die Züge übereinander kreuzten. Die Entwürfe stammten von Sepp Kaiser.

Bau

Der Bahnhof Gleisdreieck wurde 1912/1913 in Hochlage zwischen den Gleisführungen der Anhalter, Dresdener, Stamm- und Wannseebahn errichtet.

Der zunächst erbaute untere Bahnsteig ist breit angelegt, sodass der vorläufig notwendige Umsteigeverkehr bewältigt werden konnte. Die heutige Form als Turmbahnhof mit den zwei Strecken in einer Spange zum Nollendorfplatz und dem oberen Bahnsteig existiert seit der Inbetriebnahme der Entlastungsstrecke im Jahr 1926, die heute von den Linien U1 und U3 befahren wird.

In der geteilten Stadt

Am Gleisdreieck endete nach dem Mauerbau am 13. August 1961 die Linie A (ab 1966: Linie 2), für die bereits Anfang der 1950er Jahre Wendeanlagen befestigt wurden. Da dieser Betrieb ohne Weiterfahrt in den Bezirk Mitte nicht mehr wirtschaftlich war, endeten die Züge ab 1. Januar 1972 am Wittenbergplatz (ab 1984: U2). Die Linie B bediente jedoch weiterhin die Station Gleisdreieck (ab 1966: Linie 1, ab 1984: U1) und hielt am oberen Bahnsteig, zu dem die Fahrgäste über den Durchgang des ruhenden unteren Bahnsteigs kamen.

Von 1977 bis 1979 wurde am Gleisdreieck das Zugbeeinflussungssystem SelTrac erprobt. Zwischen 1984 und 1991 war der untere Bahnsteig ein Endbahnhof der Magnetbahn M-Bahn, die von hier zum Bahnhof Kemperplatz verkehrte. Zu diesem Zweck wurde die westliche Bahnsteigkante mit automatischen Bahnsteigtüren versehen. Nach dem Mauerfall wurde die M-Bahn zugunsten der Wiederinbetriebnahme der U-Bahn abgebaut. Deren Wiederaufbau nahm zwei Jahre in Anspruch, sodass die U-Bahn-Linie U2 am 13. November 1993 wieder durchgehend von Ruhleben über Gleisdreieck nach Vinetastraße verkehren konnte.

Nach der Wiedervereinigung

Um den in die Jahre gekommenen Bahnhof zu erneuern, begannen die Berliner Verkehrsbetriebe im Jahr 2009 mit einer umfassenden Sanierung der Gleise, der Bahnsteige und der Zugänge sowie der Dachflächen des Bahnhofsgebäudes. Insgesamt sollen sich die Kosten auf rund zwölf Millionen Euro belaufen, im September 2012 sollte die Sanierung abgeschlossen sein. Im Rahmen dieser Bauarbeiten erhielt der Bahnhof zwei Aufzüge, sodass eine Benutzung des Bahnhofs barrierefrei möglich ist. Der erste Aufzug ging am 30. September 2010 in Betrieb, der zweite folgte am 19. April 2012.

Zukunft

Die sich auf der U1/U3-Ebene westlich an den Bahnhof anschließende, rund 200 Meter lange und denkmalgeschützte Stahlbrücke soll aufgrund ihres Alters ab 2023 durch einen Neubau ersetzt werden. Zunächst wurde im Juni 2017 ein Gerüst unter der Brücke montiert, um diese häufiger inspizieren zu können. Sie trägt neben den beiden Streckengleisen mittig ein Kehrgleis. Als Kehranlage ist die Brücke bereits seit 1912 in Betrieb, die Inbetriebnahme der Streckengleise folgte am 24. Oktober 1926.

Mit dem Bau der S-Bahn-Linie S21 ist zukünftig eine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn geplant. Der S-Bahnhof soll parallel zum Bahnsteig der U2 angeordnet werden.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "U-Bahnhof Gleisdreieck" und überarbeitet am 11. Oktober 2022 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

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  • Structure-ID
    20054348
  • Veröffentlicht am:
    28.02.2010
  • Geändert am:
    11.09.2023
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