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Autor(en):
Medium: Fachartikel
Sprache(n): Deutsch
Veröffentlicht in: Mauerwerk, , n. 5, v. 13
Seite(n): 240-249
DOI: 10.1002/dama.200900439
Abstrakt:

Die Wohnungen der Wiederaufbauphase sind in die Jahre gekommen, und auch viele der in den 1970er Jahren errichteten Geschosswohnungsbauten werden bereits seit längerem vor allem hinsichtlich ihrer sozialen Nachhaltigkeit hinterfragt. In Ostdeutschland wird bereits seit einigen Jahren überflüssige Bausubstanz mit öffentlicher Förderung abgerissen. Auch wir Deutschen bauen nicht für die Ewigkeit.

Spricht man mit Fachleuten, so wird von diesen häufig die Variante Abriss und Neubau gegenüber der Lösung Sanierung und Modernisierung bevorzugt. Im Neubau können die heutigen, differenzierten Anforderungen am besten erfüllt werden. Dagegen bleibt im Falle der Sanierung ein nach wie vor altes Gebäude mit zum Teil unabänderlichen Schwächen etwa im Schallschutz oder bei den Raumhöhen erhalten. Obwohl auch die Kosten häufig eher für Abriss und Neubau sprechen, sind wir nach wie vor ein Volk der Sanierer und Modernisierer.

Als ein Hindernis für den verstärkten Ersatz von Bestandsbauten durch Neubauten gilt die gegenwärtige Förderpolitik von Bund und Ländern, die zu einer Benachteiligung des Bestandsersatzes führt. Die Konzentration auf das Erhalten des Bestehenden erscheint vor dem Hintergrund einer zunehmenden Diskrepanz zwischen den Anforderungen an Wohnungen unter anderem hinsichtlich des Klimaschutzes oder der Eignung für Senioren zweifelhaft.

Gerade im Bereich der seniorengerechten Wohnungen besteht erheblicher Handlungsbedarf mit einem langfristig hohen Einsparpotenzial. Allerdings müssten die Wohnungsanbieter handeln, und die Sozialkassen hätten die Einsparungen.

Selbstverständlich kann Deutschland auch die Wohnungsmärkte einer rein marktwirtschaftlichen Lösung überlassen. Von der Politik muss allerdings erwartet werden, dass die Ergebnisse des Marktprozesses hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz hinterfragt werden. Dies mag kurzfristig - unter der noch vorhandenen Wirkung in der Vergangenheit gezahlter Subventionen - sogar der Fall sein. Hinsichtlich der längerfristigen Entwicklung sind Zweifel angebracht. Wenn bereits heute die Wohnkosten für 11 % der privaten Haushalte vollständig oder teilweise vom Staat übernommen werden, so wird dieser Anteil beim weiteren Abschmelzen des Sozialwohnungsbestandes und zunehmender Altersarmut kaum geringer werden.

Deutschland braucht mehr Wohnungsneubau. Die heute wohl schlechtesten Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland müssen dringend verbessert werden. Der Anstieg des Wohnungsneubaus auf den ermittelten Wohnungsbedarf in einer Größenordnung von 400000 Wohnungen pro Jahr hilft,

- die Klimaschutzziele zu erreichen

- das selbstbestimmte Wohnen bis ins hohe Alter für viele Menschen Realität werden zu lassen

- die aktuelle Krise schneller zur überwinden.

Stichwörter:
Wohnungsmarktsituation Wohnungspolitik demografischer Wandel sozialer Wohnungsbau Wohnungsbedarf
Verfügbar bei: Siehe Verlag
Structurae kann Ihnen derzeit diese Veröffentlichung nicht im Volltext zur Verfügung stellen. Der Volltext ist beim Verlag erhältlich über die DOI: 10.1002/dama.200900439.
  • Über diese
    Datenseite
  • Reference-ID
    10063364
  • Veröffentlicht am:
    19.11.2010
  • Geändert am:
    13.08.2014
 
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