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Dämpfungssystem im Kanton St. Gallen erstmals installiert

Nachrichten über Felsstürze oder Gesteinsbrocken, die auf Straßen und Bahnstrecken niederdonnern und Infrastrukturen lahmlegen, sind vor allem im Frühling weit verbreitet. Mit dem auftauenden Permafrost nehmen solche Ereignisse zu. Neuste geologische Gutachten haben ergeben, dass dies für zwei bestehende Steinschlag-Schutzgalerien im Kanton St. Gallen zum Problem werden könnte. Geobrugg hat die richtige Antwort mit dem neuen Dämpfungssystem ROCKFALL-XTM. Dieses wurde nach erfolgreichen Feldversuchen erstmalig zwischen Weesen und Amden installiert.

Die Staatsstraße zwischen Weesen und Amden ist durch Stein- und Blockschlag gefährdet. Seit 1978 bestehen zum Schutz die beiden Steinschlagschutzgalerien Mattstock mit 110 m und Churfirsten mit 155 m Länge. Die beiden Galerien können gemäss geltender Norm Einschlagenergien von 300 bis 500 kJ aufnehmen.

Das neueste geologische Gutachten geht davon aus, dass bei einer Wiederkehrperiode von 30 Jahren mit wesentlich höheren Einschlagenergien von bis zu 1.900 kJ zu rechnen ist. Aufgrund der aktuellen Risikoanalyse wurde beschlossen, die beiden Galerien entsprechend zu verstärken.

Ersatz des herkömmlichen Dämpfungsmaterials

Das ROCKFALL-XTMG Dämpfungssystem verbessert mit seinem extrem leichten Aufbau den Schutz auf dem Dach der Steinschlagschutzgalerien und reduziert zugleich die statische Belastung erheblich. Die spezielle Konstruktion der mit Schaumglas gefüllten Dämpfungsmodule und einer zusätzlichen TECCO® Geflechtsabdeckung ersetzt nun das herkömmliche Kies-Dämpfungsmaterial. Mit diesem wesentlich leichteren Gesamtsystem kann das sechs- bis achtfache Volumen an Dämpfungsmaterial verbaut werden, ohne die Galeriestruktur zusätzlich zu belasten.

Einfach im Unterhalt

Das leichte Gewicht des modularen Systems erleichtert sowohl die Installation wie auch die Reparaturarbeiten. Nach jedem Ereignis werden die Felsblöcke entfernt und alle Systemkomponenten auf Schäden überprüft. Bei einem Großereignis empfiehlt es sich, die obersten 10 bis 20 cm Dämpfungsmaterial zu ersetzen. Eine Begrünung des Galeriedachs kann die Schutzfunktion nicht beeinträchtigen. Von der Bepflanzung mit Bäumen ist allerdings aus Sicherheitsgründen abzusehen.

Anwendung für temporäre Einsätze

Alternativ zum Dämpfungssystem mit Schaumglas wurde das Dämpfungssystem ROCKFALL-XTM A mit Altreifen entwickelt. Dieses eignet sich als temporärer Schutz von Kunstbauten, bei Sicherheitssprengungen oder Felsräumungsarbeiten. Die Altreifen werden lagenweise übereinandergeschichtet und durch Drahtseile zu Paneelen verbunden. Das TECCO® Stahldrahtgeflecht wird jeweils horizontal zwischen den Altreifenlagen verlegt. Die hochfeste Konstruktion dämpft im Ereignisfall die Punktlast, welche durch den Blockschlag entsteht.

Erfolgreiche 1:1-Tests absolviert

In Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) wurden im Vorfeld umfangreiche Labor- und Feldversuche in großem Maßstab durchgeführt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen die Aufschlagbelastungen der beiden Dämpfungssysteme. Das Ergebnis spricht für sich: Das hochwirksame Dämpfungsverhalten von ROCKFALL-XTM konnte sowohl mit Schaumglasschotter als auch mit Altreifen erfolgreich nachgewiesen werden.

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    6153
  • Veröffentlicht am:
    04.03.2013
  • Geändert am:
    11.12.2014