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Spaltausgleich bei der Sanierung von Stahlkonstruktionen

Die Sanierungen alter Bauwerke, insbesondere solcher, die unter Denkmalschutz stehen, sind meist problematisch. Über Jahre wirkende Witterungseinflüsse, Setzungen und Korrosion tragen dazu bei, dass die Bausubstanz beeinträchtigt wird. Im Bereich der Stahlkonstruktion trifft man häufig auf Spaltbildung an korrodierten oder gesetzten Auflageflächen. Das unterfüttern oder auffüllen der Spalte durch Anfertigen von Futterblechen ist kosten- und zeitintensiv, eine vollflächige Auflage auf durch Korrosion angegriffenen Flächen ist zudem meist nicht möglich.

Die Firma DIAMANT Metallplastic GmbH bietet als Alternative zu den bisherigen Verfahren ein zertifiziertes Material an, das einen hundertprozentigen, kraftschlüssigen Ausgleich von Spalten garantiert. Durch das Material können außerdem Kosten und Zeit bei der Montage eingespart werden. Eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung ist vorhanden.

1868 größte Halle der Welt

St. Pancras ist einer der Hauptbahnhöfe von London. Er gilt als architektonisches Meisterwerk des viktorianischen Zeitalters. Die Haupthalle, auch Barlow Trainshed genannt, war zur Zeit ihrer Errichtung im Jahr 1868 die größte aus einem einzigen Bogen bestehende Halle der Welt. Der berühmte Londoner Kopfbahnhof wurde Ende 2007 für rund 1,2 Mrd. € saniert, weil er an seine Kapazitätsgrenzen stieß. Neben einer Erweiterung des alt-ehrwürdigen Bahnhofes, der auch Zielort der Eurostar-Züge aus Frankreich ist, wurde zudem eine Shopping Mall eingeplant. Die Ladengeschäfte wurden dabei ein Stockwerk unterhalb der Gleisbereiche geplant. Um dieses Vorhaben zu realisieren, musste die über 150 Jahre alte Säulenkonstruktion, auf welcher der gesamte Bahnverkehr lastet, überarbeitet und in Teilen geändert werden. Viele der Guss-Säulen hatten im Laufe der Jahre durch Setzungen und Korrosion nur noch geringe Auflageflächen zur darüber befindlichen Stahlkonstruktion. Um nun den neu dimensionierten Lasten Stand zu halten, mussten die Anschlussflächen überarbeitet werden. Ein hundertprozentiger Kraftschluss zwischen den Stahlträgern an der Decke und den alten Guss-Säulen wurde hergestellt. Die Belastung der Stahlträger durch die oben einfahrenden Züge ist immens, die statischen Anforderungen sind hoch. "Druckfestigkeit und Dimensionsstabilität müssen dauerhaft gegeben sein. Das ist entscheidend", betont Carsten Kunde, Prokurist der Diamant Metallplastic GmbH.

Polymergebundendes Metall für hundertprozentigen Kraftschluss

Über die englische Vertretung des Unternehmens konnten sich die Mönchengladbacher für diese Spezialaufgabe empfehlen, denn mit MM1018 hat Diamant ein polymergebundendes Metall für einen hundertprozentigen Kraftschluss entwickelt.

Bei mehreren hundert Anschlüssen, die in St. Pancras vergossen werden mussten, wäre der Einsatz von Futterplatten nicht nur kosten- und zeitintensiv gewesen. "Im Rahmen der Sanierung von alten Stahlbaukonstruktionen weist jeder Anschluss unterschiedliche Spaltmaße auf. Hier wird die Stärke von MM1018 noch offensichtlicher", so Dipl.-Ing. (FH) Kunde. MM1018 wurde in diesem Fall übrigens nicht durch DIAMANT-Mitarbeiter, sondern durch ein Bauunternehmen aus England durchgeführt. "Das Verfahren an sich ist nicht sonderlich komplex. Nach einer kurzen Schulung kann grundsätzlich jeder Mitarbeiter MM1018 anwenden. Bei komplexen und großen Bauwerken empfehlen wir dennoch immer den Einsatz unserer erfahrenen und geschulten Servicetechniker."

Werthheim-Kaufhaus: Anschluss eines neuen Vollgeschosses

Ein weiteres ähnlich gelagertes Beispiel unterstreicht die Vorzüge von MM1018 beim Bauen im Bestand: Das ehemalige Werthheim-Kaufhaus in Berlin wurde zu einem Büro- und Geschäftsgebäude auf einer Mietfläche von rund 16.000 m² für den AOK Bundesverband als Hauptmieter saniert und umgebaut. Teile der Fassade und die konstruktive Struktur des Gebäudes blieben erhalten, das oberste Bestandsgeschoss wurde zurückgebaut und durch ein Vollgeschoss ersetzt.

Getragen wird das Gebäude durch gusseiserne Säulen. Um ein weiteres Vollgeschoss auf die vorhandene Bausubstanz "draufzusetzen", mussten weitere Säulen auf die schon bestehenden Träger aufgesetzt werden. Um den Anschluss herzustellen, wurden Stahlplatten gefertigt. Jeder der rund 75 Anschlüsse wies dabei unterschiedliche Spaltgrößen von 5 bis 10 mm auf. Einen Spaltausgleich durch Keilplatten oder Futterbleche herzustellen, sei auch hier aufgrund der unterschiedlichen Spaltgrößen mit erheblichem Aufwand verbunden gewesen, so Carsten Kunde. "Der Aufwand, für jeden Anschluss Futterplatten passgenau anzufertigen, hätte den Kostenrahmen sicherlich gesprengt." Mit MM1018 konnten die Arbeiten ohne mechanische Bearbeitung innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen werden.

Erheblicher Vorteil bei denkmalgeschützten Gebäuden

Die zuvor genannten Beispiele zeigen die Stärken des zertifizierten Spaltausgleichs aus dem Hause Diamant: Die Arbeiten mit MM1018 erfordern nicht viel Zeit und können parallel zu den weiteren Arbeiten durchgeführt werden. Das Ergebnis ist ein zu 100 % kraftschlüssig gefüllter Spalt. Insbesondere die Möglichkeit, das Material präventiv, das heißt vor dem Auftreten eines Spaltes an Fügestellen einzusetzen oder, falls erforderlich, reaktiv in einen bereits vorhandenen Spalt einzupressen und somit eine aufwändige Demontage zu vermeiden, bietet erhebliche Vorteile beim Errichten von Stahlkonstruktionen und kann gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden oder alter Bausubstanz seine volle Stärke ausspielen. Der Einsatz von Keilplatten und Futterblechen zur "Unterfütterung" wird nicht nur aus Zeit- und Kostengründen in Frage gestellt, vielmehr ist der bei älteren Gebäuden dringend benötigte vollständige Spaltausgleich durch Korrosion und Unebenheit nicht gegeben. MM1018 schließt die Lücke in zweierlei Hinsicht: Im Bauwerk selbst und als "Füllstoff" für Denkmal geschützte Gebäude, die saniert und neu genutzt werden wollen. Nach der Anwendung von MM1018 ist die Fügestelle zudem dauerhaft vor Spaltkorrosion geschützt.

Spaltausgleich zertifiziert

Das Deutsche Institut für Bautechnik hat den innovativen Spaltausgleich zertifiziert. MM1018 hat sich bereits in über 700 Bauwerken bewährt und wird auch bei Brückensanierungen oder dem Bau von Kraftwerken verwendet. Der Einsatz im Stahlwasserbau und bei Offshore-Anlagen ist ebenfalls denkbar, da die eingesetzte Polymerbasis witterungs- und seewasserbeständig ist. Ein hundertprozentiger Korrosionsschutz im Spaltbereich ist nach der Anwendung des Verfahrens sichergestellt.

Referenzen

Camden, London, England, Großbritannien (1868)

Bauwerkskategorien

  • Über diese
    Datenseite
  • Product-ID
    6369
  • Veröffentlicht am:
    27.06.2013
  • Geändert am:
    24.09.2014