0
  • DE
  • EN
  • FR
  • Internationale Datenbank und Galerie für Ingenieurbauwerke

Anzeige

Allgemeine Informationen

Name in Landessprache: Fleher Brücke
Baubeginn: 1976
Fertigstellung: 3. November 1979
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Lage / Ort

Lage: , , ,
, , ,
Überquert:
  • Rhein
Trägt den/die:
  • Autobahn A46
Teil von:
Koordinaten: 51° 11' 7" N    6° 46' 31" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

größte Stützweite 368.00 m
Gesamtlänge 1 148 m
Stützweiten 12 x 60.00 m - 59.25 m - 368.00 m
Anzahl Felder 14
Fahrbahntafel Überbaubreite 41.70 m
Pylon Höhe des Pylonen 145 m

Baustoffe

Seile Stahl
Pylon Stahlbeton
Pfeiler Stahlbeton
Überbau der Hauptbrücke Stahl
Überbau der Vorlandbrücke Spannbeton
Widerlager Stahlbeton

Anwendungsberichte und verwendete Produkte

TENSA®MODULAR LR & LR-LS – Lamellenfugen

TENSA®MODULAR LR & LR-LS – Lamellenfugen

Lamellenfugen können für beliebig grosse Dehnwege, ab etwa 100mm bis 2000mm und mehr, konstruiert werden. Sie ermöglichen Bewegungen in alle 3 Richtungen und Verdrehungen um alle 3 Achsen.

[mehr]
TEUPE Gerüstbautechnik für die Betonsanierung der Fleher Brücke

TEUPE Gerüstbautechnik für die Betonsanierung der Fleher Brücke

Nach mehr als 40 Jahren im Dienst, bedurfte der Pylon der Fleher Brücke über den Rhein zwischen Düsseldorf und Neuss einer umfassenden Betonsanierung. Wegen der starken Verkehrsaufkommens mussten die Arbeite ... [mehr]

Chronologie

2017

Betonsanierung des Pylonen. Ein speziell dafür ausgelegtes Schutz- und Arbeitsgerüst wird dafür aufgebaut, um die Arbeiten bei laufendem Verkehr durchführen zu können.

Auszug aus der Wikipedia

Die Fleher Brücke, auch Rheinbrücke Düsseldorf-Flehe, zwischen Düsseldorf und Neuss ist eine Autobahnbrücke (mit Fuß- und Radstreifen parallel der Fahrbahnen) über den Rhein, die die A 46 aus der linksrheinischen Region (Rhein-Kreis Neuss, Städteregion Aachen, Kreis Heinsberg, Belgien, Niederlande) mit dem Bergischen Land (Wuppertal, Solingen, Hagen) und dem Düsseldorfer Süden verbindet. Sie bildet zugleich den südlichen Teil des Düsseldorfer Autobahntangentenvierecks und ist nach dem Ortsteil Flehe der Stadt benannt.

Das Bauwerk hat drei Fahrstreifen und einen Standstreifen je Fahrtrichtung sowie außen beidseitig einen 2,75 m breiten Geh- und Radweg. Die Brücke überquert den Rhein nicht im rechten Winkel, um das Wassergewinnungsgebiet des alten Wasserwerkes Flehe zu schonen.

Die Fleher Brücke hat den höchsten Brückenpylon in Deutschland und die größte Spannweite aller Schrägseilbrücken in Deutschland. Bei ihrer Fertigstellung war sie mit einer Hauptspannweite von 368 m zudem die am weitesten gespannte einhüftige Schrägseilbrücke der Welt.

Konstruktion

Prägend für die Fleher Rheinbrücke, eine einhüftige Mittelträger-Schrägseilbrücke, ist der am linken Rheinufer stehende 146,47 m hohe Stahlbetonpylon, der wie ein auf den Kopf gedrehtes Ypsilon aussieht. In den Stielen des Pylons sind oberhalb der Fahrbahn ein Aufzug und eine Treppenanlage untergebracht. Die Stiele sind in Brückenlängsrichtung nur 6,4 m breit. Sie wurden mit einer Kletterschalung hergestellt.

Die 368 m weit spannende Hauptöffnung über dem Rhein hat ein 41,7 m breites Brückendeck aus einem 3-zelligen Stahl-Hohlkasten mit einer Bodenplattenbreite von 16,3 m und einer orthotropen Fahrbahnplatte. Dieser Strombrückenteil lagert auf der rechten Rheinseite auf Pendellagern in einem Stahlbetonbauwerk, das zugleich über den dortigen Deichweg führt.

Die 13-feldrige Vorlandbrücke ist ein Spannbetonbauwerk mit einer Länge von 780 m und Einzelstützweiten von 13 × 60 m. Dabei besteht der Überbau auf eine Länge von neun Feldern aus zwei einzelligen Hohlkästen mit je einer 7,0 m breiten Bodenplatte. Die restlichen vier Felder im 240 m langen Bereich der Brückenabspannungen enden am Pylon; sie haben einen fünfzelligen Hohlkastenquerschnitt mit einer Bodenplattenbreite von 29,5 m.

Der Stahlüberbau und die Spannbetonbrücke sind am Pylon mit einem in den Pylon eingespannten stählernen Querträger so verbunden, dass ein Durchlaufträger-Gesamtsystem entsteht. Die Konstruktionshöhe des stählernen Brückendecks wie auch der Spannbeton-Vorlandbrücke beträgt einheitlich 3,80 m.

Geschichte

Die Gesamtkonzeption stammte von Gerd Lohmer, die Vorlandbrücke auf der Neusser Rheinseite wurde von Fritz Leonhardt geplant. Er hatte zudem einen Vorschlag für das Gesamtkonzept erarbeitet, der jedoch nicht umgesetzt wurde. Der Bau der Brücke begann 1976 und kostete 94,6 Mio. DM (2019: ca. 113 Mio. EUR).

Die Freigabe dieser Brücke am 3. November 1979 bedeutete eine deutliche Entlastung des Südens Düsseldorfs vom Durchgangsverkehr und eine erhebliche Entlastung der damaligen Südbrücke, die bis dahin alleiniges südliches Eingangstor von der linken Rheinseite nach Düsseldorf war. Gleichzeitig war sie Voraussetzung für den Anschluss der A 46 an die linksrheinische A 57. Im ADAC Generalatlas war sie 1980 noch nicht verzeichnet, im ADAC Autoreisebuch von 1981 fehlte sie. 1991 lehnte das Bundesverkehrsministerium den Einbau von Lärmschutz ab.

Im Jahr 2003 wurde bei einer magnetinduktiven Überprüfung festgestellt, dass Rostschäden an den Tragseilen vorhanden waren und 9 der insgesamt 96 Einzelseile mit ihren 325 Einzeldrähten komplett ausgetauscht werden mussten. Diese Maßnahme sollte insgesamt 9,5 Millionen Euro kosten, gleichzeitig sollte für zirka 7,5 Millionen Euro ein verbesserter Rostschutz aufgebracht werden (Zitat: „Laien würden von einer Runderneuerung reden“). Die Arbeiten begannen im Juni 2006 und wurden für die Düsseldorfer Seite bis Anfang 2010 abgeschlossen. Die anschließenden Arbeiten an der Neusser Seite waren im September 2010 beendet. Der Seiltausch kostete ungefähr 9,2 Millionen Euro. Da die Seile in Bündeln saniert und diese jeweils von einer Verkleidung tunnelartig umschlossen waren, konnte witterungsunabhängig gearbeitet werden.

Als nächster Bauabschnitt stand die Sanierung des Pylons an, die im Herbst 2011 beginnen sollte. Sie verzögerte sich wegen der im Februar 2012 abgebrannten Autobahnbrücke bei Dormagen, auf deren Ausweichstrecke sich die Fleher Brücke befand, die deswegen nicht wie geplant gesperrt werden konnte.

Im Oktober 2011 wurden die Aufträge zu Arbeiten für verbesserten Lärmschutz vergeben, die den Anwohnern im Jahr 2010 zugesagt worden waren. Dies geschah jedoch erst, nachdem die Fleher Bürger-Interessengemeinschaft einen Anwalt mit ihrer Interessenvertretung beauftragt hatte. Bis Ende 2012 wurde eine 1,50 m hohe Lärmschutzwand errichtet.

Ab März 2013 konnte dann mit der weiteren Sanierung und der zusätzlichen Verbesserung des Lärmschutzes begonnen werden, für die bis Oktober 2013 die Fahrbahn in Richtung Wuppertal auf jeweils zwei Fahrstreifen reduziert wurde. Zudem wurde die Dehnungsfuge ausgetauscht, was in der anderen Richtung bereits im Jahr 2012 geschehen war. Zudem war die Instandsetzung von Beton geplant, die Abdichtung der Brücke sowie ein Überzug mit neuem Asphalt.

Am 6. März 2012 einigten sich die Bezirksregierung, die Stadt Düsseldorf sowie die Polizei auf den Bau einer Geschwindigkeitsmessanlage von Vitronic auf der Brücke. Ende Mai 2013 ging in Richtung Neuss eine Geschwindigkeitsüberwachung der Beschränkung auf 80 km/h zum Lärmschutz der Anwohner in Flehe in Betrieb. Die Anlage sendet die Fotos digital an das Ordnungsamt Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf trug die Kosten für die Errichtung der Anlage. Ab September 2013 wurde auch in Richtung Düsseldorf die Geschwindigkeit überwacht.

Am 30. Oktober 2014 stellte das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Rechtswidrigkeit der Geschwindigkeitsbegrenzung fest: Das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen hatte 2010 die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h wegen der Sanierung beantragt und zusätzlich angefragt, ob sie aus Lärmschutzgründen dauerhaft behalten werden könne. Den Akten ließe sich jedoch nicht entnehmen, ob die erbetene Prüfung einer dauerhaften Geschwindigkeitsbegrenzung stattgefunden hat und welche Ergebnisse sie gegebenenfalls erbracht hatte. Viel mehr teilte das Land mit, dass bislang keine Lärmuntersuchungen an der Brücke stattgefunden hätten. Die Bauarbeiten waren zwischenzeitlich abgeschlossen, und die Sanierung des Brückenpfeilers war erst für die kommenden Jahre geplant, so dass das Gericht das Fortbestehen der Beschränkung als nicht gerechtfertigt ansah. Nach Beendigung der Bauarbeiten waren auf der Brücke nach Recherchen des WDR über 100.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen mit Bußgeldverfahren und über 1.400 Fahrverboten festgestellt worden, die nach Auskunft der Bußgeldstelle zu 97–98 % auf die 80 km/h-Beschränkung zurückzuführen waren (Geschwindigkeiten bis 127 km/h, frühere und wiederhergestellte Geschwindigkeitsbegrenzung zzgl. Toleranzwert).

Die Blitzanlage wurde in der Folge außer Betrieb genommen, weil sich fast alle Autofahrer an die Geschwindigkeitsbeschränkungen von 100 km/h in Fahrtrichtung Wuppertal (99,6 %) und 120 km/h in Fahrtrichtung Neuss (99,3 %) halten.

Im Mai 2016 begann die Instandsetzung des Pylons, in deren Rahmen der Beton erneuert wird. Bis Ende 2017[veraltet] wird am Pfeiler gearbeitet, der die Schrägseile der Brücke aufnimmt. Hier werden Risse im Stahlbeton verpresst, die freiliegende Bewehrung entrostet und ein Korrosionsschutz aufgetragen. Am 1. September 2016 wurde die Blitzanlage in Richtung Neuss wieder in Betrieb genommen, da die Baustelle es erfordert.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Fleher Brücke" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Bau (1976-1979)
Bauherr
Auftraggeber
Amtsentwurf
Architektur
Tragwerksplanung
Statische Prüfung
Bauausführung
Austausch der Übergangskonstruktion (2012-2013)
Auftraggeber
Fahrbahnübergänge
Betonsanierung (2017)
Auftraggeber
Gerüste
Betonreparaturen
Seilprüfungen (2015)
Auftraggeber
Prüfungen

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

Weitere Veröffentlichungen...
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20000319
  • Veröffentlicht am:
    07.08.1999
  • Geändert am:
    10.05.2022
Structurae kooperiert mit
International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE)
e-mosty Magazine
e-BrIM Magazine