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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1917
Fertigstellung: 1923
Status: außer Betrieb

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Bogengewichtsstaumauer
Funktion / Nutzung: Wasserkraftwerk

Lage / Ort

Lage: , , ,
, , ,
Staute:
  • Orba
Koordinaten: 44° 34' 6.96" N    8° 36' 55.01" E
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Technische Daten

Abmessungen

Höhe 47 m
Kronenlänge 70 m
Krümmungsradius 200 m

Chronologie

13. August 1935, 13:15

Im Einzugsgebiet des Orba regnet es 364 mm in acht Stunden, an manchen Orten sogar mehr. In 24 Stunden fällt etwa 30% des jährlichen Regenwassers. Der Hochwasser-Abfluss resultiert in einem 1000-jährigen Hochwasser mit einer Abflußmenge von 2200-2300 m³/s. Die Talsperre ist jedoch nur mit einer Entlastungskapazität von 800-900 m³/s ausgestattet. Das ansteigende Hochwasser bringt schliesslich die Nebentalsperre Sella Zerbino zum bersten. Eine Flutwelle von ca. 18 Millionen Kubikmeter ergiesst sich in das Tal, zersört ein Hotel und das Kraftwerksgebäude. 15 Minuten später überflutet die Welle Molare und schliesslich weiter flußabwärts Ovada. Insgesamt werden mehr als 100 Menschen getötet.

Auszug aus der Wikipedia

Die Staumauer Alla Sella Zerbino (Diga dello Zerbino, Diga di Molare, Sella Zerbino Dam) bei Ovada im Piemont in den Ligurischen Apenninen, Provinz Alessandria/Italien brach am 13. August 1935 um 13:15 Uhr bei einem Hochwasser. Die Flutwelle richtete in Molare und Ovada großen Schaden an; es gab über 100 Tote.

Die beiden Staumauern

Die Staumauer war eine gekrümmte Gewichtsstaumauer. Sie staute den Fluss Orba zum Lago di Ortiglieto auf, wurde 1917–1923 gebaut und 1924 in Betrieb genommen. Die Talsperre diente der Stromerzeugung aus Wasserkraft und wurde von der Gesellschaft "Officine Elettriche Genovesi" (O.E.G.) betrieben. Der Stauinhalt betrug wahrscheinlich ca. 18 Millionen m³.

Die Geländeform machte an einer weiteren Stelle des Stausees, 500 m entfernt am linken Ufer, eine zweite Staumauer erforderlich, nachdem die Höhe der Haupt-Staumauer gegenüber dem ursprünglichen Plan um 13 m vergrößert worden war. Beim Bau gab es geologische Probleme mit dem Baugrund.

Daten der Hauptstaumauer Bric Zerbino (Diga di Bric Zerbino):

  • Höhe: 47 m
  • Länge: 70 m
  • Krümmungsradius: 200 m

Daten der Nebenstaumauer Sella Zerbino (Diga secondaria di Sella Zerbino):

  • Höhe: 14 oder 16 m
  • Länge: 110 m

Die Täler hinter den beiden Sperrstellen vereinigen sich hinter dem Berg Saccone, um den der Orba in einem Mäander herumfließt, wieder zum Orba-Tal.

Die Katastrophe

Am 13. August 1935 kam es innerhalb von acht Stunden zu 364 mm Niederschlag im Einzugsgebiet des Orba, stellenweise sogar noch mehr: in Lavagnina 554 mm (182 in 2 Stunden), in Pianpaludo 453 mm, in Masone 377 mm. In 24 Stunden fielen 30 % des mittleren Jahresniederschlags. Die Abflussspende von 15 m³ pro Sekunde und km² führte zu einem Hochwasser-Abfluss von 2.200–2.300 m³ pro Sekunde – ein Jahrtausendhochwasser. Die Bric-Zerbino-Talsperre hatte jedoch nur eine Entlastungs-Kapazität von 800 bis 900 m³ pro Sekunde. Deswegen stieg der Wasserspiegel immer weiter an. Um 13:00 Uhr wurde die Situation kritisch, um 13:15 Uhr brach die Nebenstaumauer Sella Zerbino.

Die Flutwelle von etwa 18 Millionen m³ Wasser zerstörte zuerst ein Hotel und das 3 km unterhalb gelegene Kraftwerksgebäude. 15 Minuten später erreichte sie Molare, wo unter anderem eine 18 m hohe und 120 m lange Brücke zerstört wurde. Anschließend erreichten die Fluten die Stadt Ovada, die ca. 3,5 km nordöstlich von Molare liegt. Die gesamte Abflussmenge wird auf 30 bis 50 Millionen m³ geschätzt. Insgesamt kamen mehr als 100 Menschen ums Leben.

Die Staumauer Bric Zerbino steht noch heute, wird aber nicht genutzt.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Alla Sella Zerbino" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    20024330
  • Veröffentlicht am:
    27.10.2006
  • Geändert am:
    03.01.2016
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