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Komplexe verfahrbahre Hängegerüstkonstruktion für die Hochmoselbrücke

Die Hochmoselbrücke bei Ürzig in Rheinland-Pfalz ist ein Straßenbrückenneubau im Zuge des Hochmoselübergangs, der als Teil einer internationalen Straßenachse die Benelux-Staaten mit dem Rhein-Main-Gebiet verbinden wird. Das Bauvorhaben zählt zu den wichtigsten großräumigen Verkehrsprojekten bundesweit. Mit dem Bau wurde die ARGE Hochmoselquerung unter Federführung der SEH Engineering GmbH in Hannover beauftragt. Um die Fernstraßenlücke von der A 60 bei Wittlich zur A 60 bei Mainz zu schließen, wird die B 50 bis zur A 61 bei Rheinböllen ausgebaut. Die Länge der Neubaustecke, die als B50neu bezeichnet wird, beträgt insgesamt rund 25 Kilometer. Das Herz- und Kernstück dieses Streckenverlaufs bildet die Hochmoselbrücke, die sich insbesondere durch ihre Höhenlage auszeichnet: In 160 Metern Höhe spannt sich die Straßenbrücke mit vier Fahr- und zwei Standstreifen auf einer Länge von 1,7 Kilometern zwischen Ürzig und Zeltingen-Rachtig über das Moseltal. Die Fahrbahn der Brücke ist so hoch, dass sie sogar den Kölner Dom überragen würde.

Teupe und Söhne Gerüstbau GmbH wurde von SEH Engineering GmbH mit der Errichtung eines fahrbaren Hängegerüstes für die Endbeschichtung der Unterseite des Brückenüberbaus beauftragt. Der Auftrag umfasst alle Leistungen einschließlich der Konstruktion, Planung, Nachweisführung, Montage und Demontage der Gerüstkonstruktion inklusive der technischen Bearbeitung sowie die Erstellung der Ausführungszeichnungen im technischen Büro TEUPE.

Das Gerüst hat eine Breite von 2,50 m und eine Spannweite von insgesamt 16,0 m. Die Konstruktion wurde als verfahrbares, elektrisch angetriebenes Hängegerüst aus freitragenden Fachwerkträgern realisiert. Das Gerüst fährt auf den Taubenabwehrblechen, welche auf dem Untergurt der Brücke montiert sind. Die verfahrbare Gerüstkonstruktion wurde mit Spezialfahrwerken ausgestattet, um die Flächenpressung auf dem Blech möglichst gering zu halten. Außerdem wurden die Spezialfahrwerke so konstruiert, dass sie abgeklappt werden können, um das Gerüst an den Brückenpfeilern leichter umbauen zu können. Für den Umbau der Gerüstkonstruktion in jedes Brückenfeld werden elektrisch synchron gesteuerte, speziell für die Förderhöhe bis über ca. 150 m Höhe geeignete Winden eingesetzt. Diese temporären Seilwinden der Firma TEUPE sind im Überbau positioniert und ermöglichen einen unkomplizierten Gerüstumbau von Brückenfeld zu Brückenfeld durch Ablassen und anschließende Neupositionierung im nächsten Brückenfeld, ohne dass die Gerüstkonstruktion jeweils immer wieder in Einzelteile zerlegt werden muss. An allen Brückenpfeilern kann die Gerüstkonstruktion nach Ablassen am Boden hinter den jeweiligen Pfeiler quertransportiert werden, um mittels Seilwindeneinsatz erneut in der Höhe positioniert zu werden.

Der Baustart für das Großprojekt Hochmoselübergang erfolgte im Jahr 2009. Mit dem Bau der Hochmoselbrücke wurde im Herbst 2011 begonnen und im November 2019 für den Straßenverkehr freigegeben.

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Referenzen

Zeltingen-Rachtig, Bernkastel-Wittlich, Rheinland-Pfalz, Deutschland (2019)

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    7664
  • Veröffentlicht am:
    06.03.2020
  • Geändert am:
    11.04.2022